Ende April 2015 veröffentlichte die "Jerusalem Post" in der Rubrik "Lesermeinungen" den Beitrag von Tal Harris, eines Doktoranden an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main über den von den Türken an den Armeniern begangenen Völkermord. - Was ist eine bessere Alternative? Ein schneller Tod in der polnischen Gaskammer oder ein langsamer Tod in der heißen syrischen Wüste? - fragt der Verfasser des Beitrags, der über sich selbst schreibt, dass er ein Urenkel von zwei Personen ist, die den Holocaust wie durch ein Wunder überlebt haben.
Die polnische Botschaft in Tel Aviv forderte die Zeitung auf, die wahrheitswidrige Information zu berichtigen und eine Entschuldigung zu veröffentlichen. In einer offiziellen Note betonte das Außenministerium, dass obwohl in dem durch die "Jerusalem Post" veröffentlichten Beitrag weder explizit von Polen noch von den Polen die Rede ist, darin doch Worte wie "polnische Gaskammern" fallen, die die historische Wahrheit verzerren. Die Intervention des polnischen diplomatischen Dienstes hatte Erfolg. Die Redaktion der israelischen Zeitung änderte das Wort "polnische" zu "Nazi-" um.