Deutsche Redaktion

Unabhängigkeit von russischem Gas ist Polens Priorität

18.12.2019 12:43
Der Jamal-Vertrag für russisches Gas läuft in drei Jahren aus und Moskau könnte Polen mit unangenehmen Überraschungen konfrontieren, meint der Präsident der Erdölbergbau und Gas Aktiengesellschaft PGNiG, Piotr Woźniak. 
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Zdjęcie ilustracyjne.Foto: Shutterstock

In drei Jahren endet der Jamal-Vertrag, den Polen nicht verlängern wird. Das versicherte der Präsident der Erdölbergbau und Gas Aktiengesellschaft PGNiG, Piotr Woźniak.

- Wir werden die erste echte Prüfung der Absichten Russlands gegenüber unserem Teil des Kontinents nicht in ein paar Jahren oder Monaten sehen, sondern bereits in einigen Wochen. Am 1. Januar 2020 läuft der Transitvertrag für den Gastransport durch die Ukraine in die Europäische Union aus. Die russisch-ukrainischen Verhandlungen dauern an und je länger sie dauern, desto größer ist die Unsicherheit - warnte der PGNiG-Präsident Piotr Woźniak in einem Interview, das am Mittwoch in der Gazeta Polska Codziennie (GPC) veröffentlicht wurde.

Wie Woźniak hinzufügte sei der nächste Stichtag der 18. Mai 2020 - dann läuft nämlich der Transitvertrag zwischen dem polnischen Unternehmen Europol Gaz und der russischen Gazprom aus. Trotz der Bemühungen von PGNiG hat die russische Seite zwei Jahre lang nicht bestätigt, ob sie beabsichtigt, den Gastransit von Russland durch Polen nach Deutschland nach Mai 2020 fortzusetzen.

Seit 1993 wurden bereits Dutzende Anhänge zum Jamal-Vertrag unterzeichnet. Keiner von ihnen war bisher für Polen von Vorteil - erinnert der Leiter von PGNiG. Ihm zufolge wird Polen nach 2022 „völlig unabhängig vom östlichen Diktat sein".

Polen sucht nach Alternativen

Derzeit deckt Polen bis zu sechzig Prozent seines Bedarfs mit Gas aus Russland.

"Eines der strategischen Ziele ist vor allem der weitere Ausbau des Gasterminals in Świnoujście und der Bau der "Baltic Pipe" zwischen Dänemark und Polen. Der Vertrag mit Gazprom ist bis zum Jahr 2022 gültig und wir werden diesen nicht verlängern", betonte im September der Bevollmächtigte der Regierung für die strategische Energieinfrastruktur, Piotr Naimski.


GPC/ps