Deutsche Redaktion

Die Welt: Die meisten Schmuggler von Migranten aus Belarus leben in Deutschland

13.11.2021 07:13
Die meisten Verhafteten, die Migranten bei der Überfahrt von Belarus über Polen in andere EU-Länder helfen, leben in Deutschland. Das geht aus einem Dokument der Europäischen Kommission hervor, zu dem Die Welt gelangt ist. 
Migranci na ulicach Mińska
Migranci na ulicach MińskaFoto: Stringer/PAP

Die Situation an der Grenze zwischen Polen und Belarus eskaliert weiter. Tausende von Migranten verstecken sich in den Wäldern der Region und versuchen, in die EU zu gelangen. Ein vertrauliches Dokument der Europäischen Kommission enthüllt, wie sie nach Belarus gelangen und wer die beteiligten Menschenhändler sind, schrieb die Welt am Donnerstag.

„Die meisten der gemeldeten Fälle betreffen die Festnahme von Fahrern, die illegalen Migranten (hauptsächlich aus Syrien, aber auch aus Afghanistan, Iran, Irak, Kuwait und Jemen) die Durchreise durch Polen nach Deutschland in gemieteten Autos ermöglichen. In den meisten Fällen handelte es sich bei den Fahrern um in Deutschland lebende Drittstaatsangehörige (Iraner, Iraker, Syrer und Türken)", so Die Welt. Unter den festgenommenen Schmugglern befanden sich jedoch „auch Belarussen mit einem polnischen Schengen-Visum und in den Niederlanden lebende Syrer".

Dem EU-Dokument zufolge gelten Deutschland und Finnland als die wichtigsten Zielländer für Migranten, die sich derzeit an der polnischen EU-Außengrenze befinden, berichtete die Zeitung. Auch Russland könnte bald eine wichtige Rolle spielen.

Der Zeitung zufolge „könnte ein russischer Flughafen in der Nähe der estnisch-lettischen Grenze zu den Schmuggelrouten hinzugefügt werden, die von irregulären Migranten genutzt werden, um in die EU zu gelangen, während der Flughafen Pskow Flüge aus Belarus, der Türkei und Ägypten abfertigen könnte. Von dort aus könnten die Migranten versuchen, die baltischen Staaten und damit europäischen Boden zu erreichen", schrieb Die Welt.


ps