Deutsche Redaktion

Havarie bei der polnischen Bahn. Medien spekulieren über Cyberangriff

17.03.2022 12:21
Die Ursachen des Ausfalls, der 80 Prozent des Bahnverkehrs und 820 Kilometer Bahnstrecken betroffen hat, sind noch unklar. Experten schließen jedoch einen Cyberattacke nicht aus. 
Nie działają lokalne centra sterowania ruchem pociągów
Nie działają lokalne centra sterowania ruchem pociągówTwitter/PKP SA

Heute morgen hat die polnische Bahn Störungen in 19 Zugsteuerungsanlagen gemeldet. Mittlerweile werden die betroffenen Verbindungen schrittweise wiederhergestellt. Die Ursachen des Ausfalls, der 80 Prozent des Bahnverkehrs und 820 Kilometer Bahnstrecken betroffen hat, sind noch unklar. Experten schließen jedoch einen Cyberattacke nicht aus. 

Wie Infrastrukturminister Andrzej Adamczyk informierte, war es heute nacht zu identischen Störungen der Zugsteuerungsanlagen von Alstrom/Bombardier auch auf in Indien, Singapur und “vermutlich” auch in Pakistan gekommen. Der Regierungsbevollmächtigte für Cybersecurity, Janusz Cieszyński hat im Zusammenhang mit den Störungen eine Sitzung des Teams für Kritische Vorfälle anberaumt. 

Niezalezna.pl erinnert an russische Verbindungen von Bombardier 

Das nationalkonservative Portal niezalezna.pl erinnert in Bezug auf den Ausfall, dass die regierungsnahe Tageszeitung “Gazeta Polska” schon 2017 vor den Verbindungen des Unternehmens Bombardier zu russischen Oligarchen gewarnt hat, sowie davor, dass die Russen das von der Firma, auch in Polen, installierte System EBI Lock 950 entziffert haben. 

Im Januar war es zu einem großen Cyberangriff auf die belarussische Bahn gekommen. Die Hackergruppe habe den Angriff, wie der Radiosender RMF FM erinnert, aus politischen Beweggründen durchgeführt. Noch Anfang Februar hätten die belarussischen Bahnangestellten Probleme, die volle Funktionsfähigkeit des Systems wiederherzustellen.

IAR/RMF FM/niezalezna.pl/adn