Wie der private Radiosender RMF FM herausfand, haben die von den EU-Ländern gesendeten Rechnungen die bisher bereitgestellten 1,5 Milliarden Euro für Waffenlieferungen überschritten. Deshalb will die Union ihre Unterstützung nächste Woche um weitere 500 Millionen erhöhen. Polen hat die meisten Rechnungen zugestellt und ist damit das Land, das die meisten Waffen liefert.
Polen sei führend, sagte gegenüber RMF FM ein EU-Diplomat. Bisher wurden Rechnungen von 20 von 27 EU-Ländern verschickt, was bedeutet, dass sie Waffen mit EU-Unterstützung liefern (7 Länder liefern entweder gar nicht oder verlangen keine Rückerstattung), teilte der Radiosender mit.
Mehr tödliche Waffen
Auch die Verteilung der neuen Mittel soll diesmal anders verlaufen. Bisher wurden 90 Prozent der Mittel für schwere Waffen (Flugabwehrraketen, Panzerabwehrraketen und Munition) verwendet. 10 Prozent seien für nicht tödliche Ausrüstung ausgegeben worden, d.h. kugelsichere Westen, Zelte oder Nachtsichtgeräte. Die Ausgaben für tödliche Waffen sollen jetzt aber erhöht werden, berichtete RMF FM. Laut dem Radiosender liefern nur drei Länder – Österreich, Malta und Irland – keine tödlichen Waffen.
Die Gelder stammen aus einem speziellen Fonds („Europäische Friedensfazilität“) und belaufen sich auf 5,7 Milliarden Euro. In nur zwei Monaten hat die EU die Hälfte dieser Summe ausgegeben, sagte eine EU-Quelle gegenüber dem Radiosender. Falls sich der Konflikt in der Ukraine verlängere, müsse die EU sich demnach entscheiden, diesen Betrag zu erhöhen.
rmf.pl/ps