Heute vergehen 39 Jahre seit dem Tod von Solidarność-Priester Jerzy Popiełuszko.
Der vom kommunistischen Gemeindienst umgebrachte Seelsorger der Solidarność-Gewerkschaft hatte regelmäßig öffentlich über die Verbrechen der kommunistischen Machthaber gesprochen und gegen Gewalt und Hass protestiert. Am 19. Oktober 1984 war der Seelsorger der Arbeiter und Menschenrechtler von Funktionären des Sicherheitsdienstes entführt und umgebracht worden. Die Bestattung des Priesters versammelte etwa eine Million Menschen und verwandelte sich in eine große Manifestation gegen die kommunistischen Machthaber.
Ein Gericht verurteilte 1985 die drei Täter zu Haftstrafen von 14 bis 25 Jahren. Die mutmaßlichen Auftraggeber wurden nie bestraft. Der legendäre Solidarność-Priester Jerzy Popiełuszko wurde am 6. Juni 2010 seliggesprochen.
Bestattung wird zur größten antikommunistischen Demonstration
Am 3. November 1984, fand die Beerdigung des brutal ermordeten Priesters Jerzy Popiełuszko statt. An der Bestattung in Warschau nahm fast eine Million Menschen teil. Gleichzeitig war die Verabschiedung eine der größten antikommunistischen Demonstrationen in der polnischen Geschichte.
Der Warschauer Erzbischof Kazimierz Nycz bezeichnete den Todestag (19. Oktober 1984) als einen der traurigsten Tage in der Geschichte der Kirche des Landes. "Dieser Tag sollte uns daran erinnern wozu Hass gegenüber dem Glauben, der Kirche und gegenüber Menschen führen kann."
Der Mord verstärkte den Widerstand der Bevölkerung gegen das Regime und trug damit zum Fall des Kommunismus fünf Jahre später bei, erinnert sich Adam Nowosad, der bei der Beisetzung im Warschauer Stadtteil Żoliborz dabei war. "Dieses tragische Ereignis hat Geschichte geschrieben. Es war der Moment, als wir alle bemerkt haben, dass sich etwas ändern muss, denn so kann man nicht weiterleben."
AUDIO: Der Pfarrer Jerzy Popiełuszko wurde im Oktober 1984 von Beamten der kommunistischen politischen Polizei Służba Bezpieczeństwa ermordet. Wer war Jerzy Popiełuszko und warum musste er sterben? Hören Sie dazu ein Gespräch zwischen Joachim Ciecierski und Kommentator Janusz Tycner.
IAR/jc