Bei ausreichender Finanzierung könnte die gesamte Grenzbefestigung an der Grenze zu Russland bis 2027 vollendet sein, sagte der Leiter der Abteilung für Migrationspolitik der estnischen Polizei- und Grenzbehörde (PPA), Janek Magi, wie der estnische Fernsehsender ERR berichtete. Parallel zum Bau von 15 Überwachungsstationen laufe die Aufstellung von Überwachungssystemen für den Narva-Fluss, so der Beamte.
Tallinn sei noch auf der Suche nach Finanzmitteln für die Überwachungsausrüstung. Erwogen werden verschiedene EU-Fonds sowie die Unterstützung durch die Vereinigten Staaten. Für die Fertigstellung der Grenzbefestigung würden weitere 55 Mio. € benötigt.
Gesamte Grenze durch elektronische Überwachung abgedeckt
„Die Grenze wird zu 100 Prozent technisch überwacht sein. Wir werden in der Lage sein, niedrig fliegende Objekte, darunter auch Drohnen, zu erkennen", sagte Magi. Der Bau der Befestigungsanlagen wurde aufgrund der Bedrohung durch das Regime des belarussischen Diktators Alexander Lukaschenko beschleunigt. Dieser habe bereits Migranten einsetzt, um Druck auf seine Nachbarn auszuüben, fügte er hinzu.
Die estnisch-russische Grenze hat eine Länge von 333,7 km, davon 207,5 km auf dem Landweg und entlang von Flüssen und 126,2 km entlang dreier miteinander verbundener Seen. Sie hat sieben Grenzübergänge: für Fußgänger, Autos und zwei Bahnübergänge.
Estland kündigte 2018 den Bau einer Barriere und die Modernisierung der Infrastruktur an der Grenze zu Russland an. Die Arbeiten begannen 2021 nach dem Ausbruch der Migrationskrise an der Grenze zwischen Belarus und der EU.
Quelle: PAP/ps