Deutsche Redaktion

„Pille danach“ soll zukünftig ohne Rezept erhältlich sein

15.01.2024 17:32
Die Regierung plant eine Gesetzesänderung, um die bisherige Rezeptpflicht abzuschaffen. 
Regierung will Zugang zur Pille danach erleichtern
Regierung will Zugang zur „Pille danach“ erleichternpixabay

Die Notfallverhütung, bekannt als „Pille danach“, soll künftig ohne Rezept erhältlich sein, das gab Premierminister Donald Tusk am Montag bekannt. Tusk betonte, dass die Rezeptpflicht die Möglichkeit der Nutzung dieser Maßnahme auf Null reduziere.

„Ich habe eine erfreuliche Nachricht: Als Regierung werden wir gemeinsam eine Gesetzesänderung vorschlagen, um diese Art von Verhütungsmitteln rezeptfrei verfügbar zu machen“, erklärte Tusk.

Die Pille zur Geburten­kontrolle wurde unter der konservativen PiS-Regierung eingeschränkt und war nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich. Nach einer Verhütungspanne kann die "Pille danach" eine ungewollte Schwangerschaft verhindern, wobei die Wirksamkeit des Medikaments am höchsten ist, wenn es möglichst schnell eingenommen wird.

Polens Abtreibungsgesetz zählt zu den restriktivsten in Europa. Erlaubt ist Abtreibung nur bei Gefahr für das Leben oder die Gesundheit der Schwangeren, Hinweise auf eine schwere unheilbare Erkrankung des Fötus oder bei Vergewaltigung oder Inzest. Polens mächtige katholische Kirche unterstützt ein vollständiges Abtreibungsverbot.

Die neue pro-europäische Regierung von Donald Tusk möchte das Abtreibungsrecht liberalisieren.


Quelle: PAP/ps