Aktivisten und Gewerkschafter kündigten am Freitag einen großen, landesweiten Protest an. Er soll am 9. Februar beginnen und 30 Tage dauern. Im ganzen Land wird es Grenz-, Autobahn- und Straßenblockaden geben. Die polnischen Bauern sind über billigere Lebensmittelimporte aus der Ukraine verärgert. „Unsere Geduld ist am Ende", erklärte die Gewerkschaft Solidarność in einer Erklärung. „Die Haltung Brüssels (...) ist für unsere gesamte landwirtschaftliche Gemeinschaft inakzeptabel", hieß es.
„Außerdem lässt uns die Passivität der polnischen Behörden (...) bei der Einfuhr von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Lebensmitteln aus der Ukraine keine andere Wahl, als einen Generalstreik auszurufen", so die Organisatoren in einer Erklärung.
Der Grund ist die jüngste Entscheidung der Europäischen Kommission, den zollfreien Handel mit der Ukraine bis 2025 zu verlängern. Die Protestierenden fordern auch eine Befreiung vom Green Deal (der geplanten, gemeinsamen EU-Klimapolitik). Ihrer Ansicht nach behindert die umweltfreundliche Politik Brüssels ihre Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion.
Der Protest findet inmitten einer Welle ähnlicher Demonstrationen in ganz Europa statt. Bauern in Frankreich, Belgien, Portugal, Griechenland und Deutschland haben gegen EU-Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels sowie gegen steigende Kosten und unfairen Wettbewerb aus dem Ausland protestiert, berichteten Nachrichtenagenturen.
Quellen: rmf24.pl/Reuters/ps