Deutsche Redaktion

Deutschland will Raffinerie durch Zusammenarbeit mit Polen retten

11.02.2024 18:24
Vizekanzler Robert Habeck wird sich in Warschau mit den Leitern von vier polnischen Wirtschaftsministerien treffen. Eines der Hauptthemen werde die Rettung der brandenburgischen Raffinerie PCK Schwedt sein, kündigte sein Ministerium an. 
Polens staatlicher Energiekonzern ORLEN hatte bereits im vergangenen Jahr Interesse an der Raffinerie signalisiert. Die Deutschen wollen nun die Einzelheiten erfahren.
Polens staatlicher Energiekonzern ORLEN hatte bereits im vergangenen Jahr Interesse an der Raffinerie signalisiert. Die Deutschen wollen nun die Einzelheiten erfahren.Shutterstock/Sergey Kohl

Noch ist die russische Rosneft Mehrheitseigner der PCK Schwedt. Nachrichtenagenturen nach, plane die Regierung von Olaf Scholz jedoch eine Enteignung.

Kurz nach Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wurde die Raffinerie unter Zwangsverwaltung gestellt. Die Amtszeit einer solchen Verwaltung läuft im März aus. Sie kann zwar verlängert werden, aber der Wirtschaftsminister will den Fall so schnell wie möglich abschließen. Diesbezüglich spreche Habeck deshalb mit Polen, aber auch mit Kasachstan.

Das nahe an der polnischen Grenze gelegene PCK Schwedt ist eine der größten Raffinerien Deutschlands und der wichtigste Lieferant von Mineralölprodukten für Berlin und Brandenburg. Nach dem Embargo gegen russisches Öl diversifizierte die Raffinerie ihre Importquellen und bezieht nun Öl über die Häfen von Rostock und Danzig sowie, mit Hilfe der durch Polen führenden Druschba-Pipeline, aus Kasachstan.

Die Entscheidung, Rosnefts Beteiligung zu beenden, folgt auf die Übernahme der Kontrolle über Rosnefts deutsche Niederlassung durch die Bundesregierung im September 2022, welche dann der Bundesnetzagentur treuhänderisch unterstellt wurde.


Quelle: IAR/ps