Wer hat die Wahlen zum Europäischen Parlament gewonnen? Die Ergebnisse der Wahltagsbefragung des Meinungsforschungsinstituts Ipsos zeigen, dass die Bürgerkoalition die meisten Stimmen erhalten hat - 38,2 Prozent. Recht und Gerechtigkeit hat 33,9 Prozent der Stimmen, die Konföderation 11,9 Prozent, der Dritte Weg 8,2 Prozent und die Linke 6,6 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,7 Prozent. Dies ist der erste Sieg für die Gruppierung von Donald Tusk seit 10 Jahren.
Tusk: Wir haben gezeigt, dass wir ein Leuchtturm der Hoffnung in Europa sind
"10 Jahre. Genau 10 Jahre haben wir auf diesen ersten Platz auf dem Podium gewartet. Hören Sie, ich bin so glücklich. Wir haben das Recht, uns zu freuen und gerührt zu sein. Ich will nicht verschweigen, dass ich innerlich Tränen verschlucke, (...).Ich bin sehr, sehr gerührt", so Parteichef Tusk.
"Heute, in diesem Moment, empfinde ich eine große persönliche und kollektive Genugtuung darüber, dass wir diese schwierigen Jahre und die wunderbaren Monate nach dem 15. Oktober nicht vergeudet haben", fügte er hinzu.
"Wir haben heute gezeigt, dass wir ein Leuchtturm der Hoffnung für Europa sind. Wir werden in der Lage sein, für die Interessen Polens in Europa zu kämpfen wie niemand sonst. Wir haben qualifizierte, kompetente und ehrliche Europaabgeordnete. Europa wird sehen, dass Polen das Gesicht unserer Kandidaten hat", sagte er.
Tusk: Der Glaube der Polen wirkt Wunder
"Der Glaube wirkt Wunder und der Glaube der Polen, die an die Demokratie, an die Wahrheit, an den Anstand, an Europa glauben, glauben an ein normales, ehrgeiziges Polen, ohne Komplexe. Das ist etwas so Wunderbares. Manchmal stockt mir der Atem, wenn ich die Menschen sehe, die in der Welt an Europa zweifeln", sagte der Premierminister.
"Ist Ihnen überhaupt klar, dass wir heute in Polen als europäische demokratische Partei wahrscheinlich das beste Ergebnis aller solcher Parteien in Europa erzielt haben", sagte er vor den Anwesenden.
PiS-Chef Kaczyński: Weg zum Sieg steht offen
PiS-Chef Kaczyński rief seine Partei dazu auf, die richtigen Schlüsse aus den Wahlen zu ziehen."Wenn wir all das tun können, was aus dem folgt, was wir heute gesehen haben, dann ist der Weg zum Sieg offen. Ich erinnere Sie an 2004: Damals, als die ersten Ergebnisse der Europawahlen bekannt gegeben wurden, sah es so aus, als ob die Lage schlecht wäre. Aber ich habe damals auch gesagt, das ist eine Herausforderung, und wir haben gewonnen. Im Jahr 2005 haben wir gewonnen. Wir müssen diesen Weg fortsetzen", sagte der PiS-Chef.
Kaczynski fügte hinzu, dass "es keinen Zweifel daran gibt, dass der Weg zum Sieg bei den wichtigsten Wahlen - Präsidentschafts- und später Parlamentswahlen - offen ist". "Wir brauchen eine weiß-rote Front. Und diese rot-weiße Front wird sicherlich irgendwann entstehen, sie ist eine Ergänzung zu unseren anderen Aktionen, die uns den Sieg bringen werden", sagte Kaczyński.
Dritter Weg: Die Wahlen bestätigen das, was wir gesagt haben
Auch Vizepremier, Verteidigungsministeriums und PSL-Chef Władysław Kosiniak-Kamysz sprach von der Notwendigkeit, Schlüsse aus den Wahlen zu ziehen. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass die Europawahlen die schwierigsten für uns sein werden, und das hat sich bestätigt. Wir nehmen dieses Ergebnis sehr ernst und mit Demut entgegen. Wir wissen, was wir zu tun haben, und wir wissen, dass die Verantwortung des Regierens kostet. Wir sehen, dass es in erster Linie die mittelgroßen und kleineren Formationen kostet. Daraus müssen wir bestimmte Schlussfolgerungen ziehen", so Kosiniak-Kamysz.
Sejmmarschall und Chef der Gruppierung Polen 2050 machte auf die beunruhigenden Trends aufmerksam, die bei diesen Wahlen sichtbar geworden sind. "Was in Europa geschieht und was wir heute sehen, erfüllt uns mit großer Traurigkeit und Sorge. Europa wird braun. Wir sehen es sehr deutlich bei diesen Wahlen. Wir sehen es in Frankreich, wir sehen es in Deutschland, wir sehen es in Österreich. Europa wird braun. Umso größer wird die Verantwortung der wenigen Menschen sein, die wir in das Europäische Parlament entsenden, um Europa gemeinsam und klug zu regieren", so Hołownia.
PAP/tvn24/adn