Die NATO-Länder sollten sich verpflichten, russische Raketen, die auf das Gebiet des Bündnisses zufliegen, noch über der Ukraine abzuschießen. Das meint der ehemalige Leiter des Büros für Nationale Sicherheit, General Stanisław Koziej. Ein solcher Passus wurde in das gestern unterzeichnete polnisch-ukrainische Sicherheitsabkommen aufgenommen.
Ein Befürworter der Idee ist auch General Roman Polko. „Das ist sehr gut, denn wir wollen nicht, dass über Polen irgendwelche Marschflugkörper kreisen, bei denen wir Zweifel haben, ob sie bewaffnet sind oder nicht und ob sie nukleare oder konventionelle Sprengköpfe haben. Ein solcher Sicherheitskorridor ist für die Sicherheit der NATO von entscheidender Bedeutung“, erklärte er.
Der ehemalige GROM-Kommandeur nahm auch Stellung zu einzelnen Stimmen, die besagten, dass das Abschießen solcher Raketen ein „Angriff auf Russland“ wäre. „Diese Stimmen bedeuten ungefähr so viel, dass ein Verbrecher dem Polizisten vorwerfen könnte, dass dieser eine kugelsichere Weste trägt und ihm die Kugeln verdirbt“, fügte er hinzu.
Das Abschießen russischer Raketen über der Ukraine soll während des heute beginnenden NATO-Gipfels in Washington besprochen werden. General Polko stellte klar, dass Polen eine solche Entscheidung einseitig treffen könnte, aber „entscheidend ist, dass Putin das Signal erhält, dass es sich um eine Entscheidung der NATO handelt“.
PAP/jc