Deutsche Redaktion

Präsident Duda: Deutschland hat den NATO-Beitritt Ukraines blockiert

10.07.2024 09:30
Wenn der NATO-Gipfel in Bukarest 2008 den Beitritt der Ukraine und Georgiens zur Allianz nicht blockiert hätte, würde es 2022 nicht zum Krieg in der Ukraine kommen. Diese Meinung äußerte Präsident Andrzej Duda in Washington.
Prezydent RR Andrzej Duda weźmie udział w spotkaniu głów państw i szefów rządów państw NATO
Prezydent RR Andrzej Duda weźmie udział w spotkaniu głów państw i szefów rządów państw NATOPAP/Radek Pietruszka

Wie Duda in einem TV-Interview betonte, hatten sich damals Deutschland und Frankreich gegen die Erweiterung der NATO ausgesprochen, was aus heutiger Sicht „tragisch“ erscheint. Dudas Meinung nach haben damals „Geschäfte mit Russland“ über „Sicherheit und gesunden Menschenverstand“ gesiegt.

Andrzej Duda befindet sich derzeit in Washington, wo er am Jubiläumsgipfel zum 75. Jahrestag der Gründung der Atlantischen Allianz teilnimmt.

„Damals wurde die Entscheidung, die Ukraine und Georgien in die NATO aufzunehmen, tatsächlich von Deutschland und Frankreich blockiert“, sagte Duda und erinnerte daran, dass der damalige Präsident Polens Lech Kaczyński die NATO-Erweiterung vorantrieb.

„Heute ist die Situation viel schwieriger, denn damals waren sowohl die Ukraine als auch Georgien freie Staaten, die von niemandem angegriffen wurden. Sie waren freie Staaten, die keinen Krieg führten, die es nur zu unterstützen galt, denen man nur durch die Teilnahme an der Allianz Garantien geben musste, und es wäre sicherlich nicht zum Krieg gekommen. Denn Russland hätte sich niemals getraut, ein NATO-Land anzugreifen, besonders zu dieser Zeit. Leider kam es anders“, sagte Duda.

Der Präsident betonte, dass das Ziel jetzt darin bestehe, Frieden zu erreichen, aber nicht auf Kosten eines Sieges Russlands.

„Wenn jemand leichtfertig ein Stück der Ukraine an Russland abtreten möchte, dann soll er doch ein Stück seines eigenen Landes abgeben“.

In Washington findet heute der zweite Tag des NATO-Gipfels statt. Die Staats- und Regierungschefs werden ein Unterstützungspaket für die Ukraine vereinbaren. Kiew wird jedoch vorerst keine Einladung zur NATO-Mitgliedschaft erhalten.


PAP/jc

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