Deutsche Redaktion

Kühne Handlungen der Ukrainer. General: Russland kann diesen Krieg nicht mehr gewinnen

10.08.2024 07:51
„Dies ist das erste Eindringen fremder Truppen auf russisches Territorium seit 1941. Es hat enorme psychologische Bedeutung für die Russen - sowohl für die Eliten als auch für Putin”, betonte General Stanisław Koziej, ehemaliger Chef des Büros für Nationale Sicherheit. 
General Stanisław Koziej
General Stanisław KoziejFoto: Piotr Podlewski/Polskie Radio

Wie Koziej dem Polnischen Rundfunk sagte, habe Putin diesen Angriff nicht vermutet und wisse nicht, „wie er damit umgehen soll, ob er die Ukrainer zurückdrängen oder dort angreifen soll.”

Von Kiew entsandte Einheiten sind 30 Kilometer nach Russland vorgedrungen und rücken in Richtung Kursk vor. Koziej weist auf mehrere Ziele einer solchen Operation hin, darunter die Einnahme des Kernkraftwerks Kursk.

Egal, was Putin tut, er wird den Krieg verlieren”, so der Experte.

Zurzeit beruft Putin weitere Sitzungen des Sicherheitsrates ein, erklärt den föderalen Notstand und setzt eine Anti-Terror-Operation in Kraft, während die Ukrainer derweil Gefangene machen," fügte er hinzu. Seiner Meinung nach, werde Russland diesen Krieg nicht gewinnen. 

Unabhängige russische Medien berichten, dass Moskau chaotische Maßnahmen ergreift, um die Ukrainer zu stoppen. Unter anderem feuern sie blind Iskander-Raketen ab.

„Vielleicht wussten die Ukrainer, dass Russland bereits an Schwung verloren hat, dass es nicht in der Lage sein wird, eine große Offensive zu führen, und daher war es an der Zeit, dass die Ukraine ihre kleinen Initiativen versucht. Vielleicht ist dies die erste und es werden weitere Initiativen folgen, die Russland zeigen, dass es diesen Krieg nicht gewinnt”, sagte General Stanisław Koziej.

Ablenkung der Russen

Der ehemalige Chef des Büros für Nationale Sicherheit bezog sich auch auf einen zweiten Faktor, der ebenfalls die Entscheidung zur Durchführung der Operation im Gebiet Kursk beeinflusst haben könnte.

„Vielleicht befürchten die Ukrainer, dass Russland Reserven vorbereitet hat und in Kürze eine großangelegte Offensive starten könnte. Diese Operation könnte einfach dazu dienen, den Beginn dieser Offensive zu stören; sie könnte darauf abzielen, die Aufmerksamkeit abzulenken und die Russen zu zwingen, neue Pläne zu schmieden.”

„Ich würde nicht ausschließen, dass die Ukrainer die Aufmerksamkeit der Russen nach Norden ablenken und versuchen könnten, mit einer überraschenden Offensive in Richtung Krim vorzustoßen”, analysierte er die Situation.


IAR/jc