RZECZPOSPOLITA: Die Ukrainer greifen die Region Kursk an
Die Ukraine hat Russland in der Region Kursk angegriffen. Die Überraschungsoffensive auf russischem Gebiet erfolgte zu einem Zeitpunkt, als die Russen selbst in den Regionen Donezk und Charkiw in die Offensive gingen, schreibt die Tageszeitung Rzeczpospolita. Analytikern des amerikanischen Institute for the Study of War (ISW) zufolge sind ukrainische Soldaten bis zu 10 km tief in die Region Kursk vorgedrungen.
Es sei gut, dass die Ukraine Aktionen durchführe, die die Russen überraschten, sagt General Roman Polko, ehemaliger Kommandeur der GROM-Spezialeinheit, in einem Gespräch mit dem Blatt. Es sei gut, dass die Ukraine die Initiative ergreife, denn darum gehe es ja eigentlich. Seiner Meinung nach befinde sich die Ukraine in der Defensive; die ukrainische Armee sei noch nicht in der Lage, eine Operation durchzuführen, die es ihr erlauben würde, die Russen aus den besetzten Gebieten zu vertreiben. Aber die Ukraine verteidige sich aktiv und führe Ablenkungsmanöver durch.
Der pensionierte Militäroffizier weist auch darauf hin, dass der Überraschungsmoment eine große Rolle für den Erfolg des ukrainischen Angriffs gespielt habe. Es schien unmöglich, an dieser Front überrascht zu werden, denn wenn man nach Angriffsrichtungen suchte, lagen diese immer irgendwo auf der Krim oder in der Region Donezk. Es stellte sich heraus, dass es möglich war, in eine ganz andere Richtung zuzuschlagen. Das sei etwas, was die Russen zu Beginn des Krieges eigentlich selbst machen wollten. Nun hätten es jedoch die Ukrainer effektiv und effizient getan, die Moral ihrer eigenen Soldaten erhöht und die Moral der russischen Soldaten geschwächt, argumentierte General Roman Polko, ehemaliger Kommandeur der GROM-Spezialeinheit, in einem Gespräch mit Rzeczpospolita.
POLITYKA INSIGHT: Polnische Strompreise extrem teuer
Polen ist derzeit der berüchtigte Spitzenreiter unter den europäischen Ländern, was die Energiepreise angeht. Die Gründe dafür erklärt Polityka Insight. Laut dem Portal lag der durchschnittliche Großhandelspreis für Strom in Polen nach sieben Monaten dieses Jahres bei 90 Euro pro MWh. Höhere Preise wurden in diesem Zeitraum nur in Irland (fast 99 Euro pro MWh) und Italien (95-98 Euro pro MWh) verzeichnet. Am anderen Ende des Spektrums lagen die Preise in Norwegen und Schweden. Im Juli lagen die Großhandelspreise in diesen Ländern im Durchschnitt zwischen 32 und 39 Euro.
Warum sind die Energiepreise in anderen europäischen Ländern so viel niedriger als in Polen?
Bei der Beantwortung dieser Frage darf der Energiemix nicht außer Acht gelassen werden. Die Preise in Italien sind vor allem deshalb so hoch, weil das Energiesystem des Landes zu 45 Prozent auf Gas als Brennstoff basiert, erklärt Robert Tomaszewski, Leiter der Energieabteilung von Polityka Insight. Er fügt hinzu, dass in den skandinavischen Ländern die Großhandelspreise für Energie niedrig sind, weil der Strom hauptsächlich von Wasserkraftwerken geliefert wird. In Polen bleibt jedoch die Kohle die Grundlage, lesen wir in Polityka Insight.
DZIENNIK POLSKI: Verpasste Chance
Er müsse zugeben, dass er die Meinung teile, dass es aufs Schärfste zu verurteilen ist, den Russen ihren wertvollsten Agenten auszuliefern und nichts dafür zu bekommen, schreibt der ehemalige Politiker Jan Maria Rokita in seiner Kolumne in der Zeitung Dziennik Polski.
Ein gewisser "Pablo Gonzalez" – ein Moskauer Spion, der seit Jahren unter dem Deckmantel eines spanischen Journalisten agiert, sollte weiterhin in polnischer Haft sitzen, wenn Weißrussland darauf besteht, einen der mutigsten Polen, den Journalisten Andrzej Poczobut, im Gefängnis zu halten. Und wenn den Amerikanern und Deutschen diese polnische Position nicht gefallen würde, sollten die polnischen Behörden es höchstens mit einem Achselzucken zur Kenntnis nehmen.
Er habe keinen Grund daran zu zweifeln, was der Chef der Diplomatie, Radek Sikorski, sagt: dass er selbst jeden Tag an Poczobut denke und dass die Bemühungen um seine Freilassung auf eine andere Art und Weise weitergehen würden. Er wisse nur nicht, ob diese Bemühungen eine schnelle Wirkung haben werden. Poczobut sei einer täglichen Verfolgung in einem Lukaschenko-Gefängnis ausgesetzt, sodass dieser tapfere Mann jeden Moment das unglückliche Schicksal von Alexej Nawalny teilen könnte.
Der große Austausch von Moskauer Mördern und Spionen gegen im Osten verfolgte Oppositionelle, der seit vielen Monaten organisiert wurde, war in dieser Hinsicht eine einzigartige Gelegenheit. Er wisse nicht, ob die polnischen Behörden eine Forderung gestellt haben, Poczobut in diesen Austausch einzubeziehen, oder ob sie die Gelegenheit verpasst haben. Tatsache sei, dass sie weder den Russen noch den Amerikanern die Stirn geboten haben, um den heldenhaften Polen zu verteidigen. Und genau das hätte ich von den polnischen Behörden erwartet, schreibt Jan Maria Rokita in seinem Feuilleton.
Autor: Jakub Kukla