„Faktisch führten sie damit den geheimen Ribbentrop-Molotow-Pakt zwischen dem Dritten Reich und der Sowjetunion aus, den beide Seiten ironischerweise als Nichtangriffspakt bezeichneten“, erklärt der Historiker Krzysztof Jabłonka.
Wie Jabłonka hinzufügt, hatten das Dritte Reich und die UdSSR im geheimen Teil des Pakts auch die Einflusssphären festgelegt, die beide Seiten jederzeit für sich beanspruchen konnten.
Vierte Teilung Polens
Die Aggression gegen Polen, das zur gleichen Zeit im Krieg mit dem Dritten Reich stand, besiegelte die endgültige Niederlage des polnischen Staates. „Es war die vierte Teilung Polens. Die Bezeichnung ‚Dolchstoß in den Rücken‘ trifft wohl am besten auf diese Situation zu“, betont Wiesław Wysocki, Historiker an der Kardinal-Wyszyński-Universität in Warschau.
Golgota des Ostens
Für die Bewohner der östlichen Grenzgebiete begann eine Zeit der Vernichtung und Repressionen, die als „Golgota des Ostens“ in die Geschichtsbücher einging. In den Jahren 1940-1941 wurden laut einigen Schätzungen über eine Million Menschen in den Osten deportiert.
Dr. Adam Buława vom Museum der Polnischen Armee erklärt, dass Stalin sich damit für den polnischen Sieg im Krieg gegen die Bolschewisten 1920 rächen wollte.
Unmittelbar nach der sowjetischen Aggression gegen Polen wurden über 200.000 Polen festgenommen. Auf Stalins Befehl wurden später 22.000 Offiziere und Polizisten in Katyń, Charkow und Twer ermordet.
PAP/jc