Der Premierminister reiste am Samstag nach Nysa (Woiwodschaft Oppeln), um sich persönlich ein Bild von der Situation zu machen. „Die Prognosen im Land sind nicht optimistisch“, sagte Tusk und verglich die aktuelle Situation mit den großen Überschwemmungen der Jahre 1997 und 2010. „Es gibt Orte, an denen die Niederschlagsmenge höher ist als in den kritischsten Jahren“, betonte er.
Polen besser vorbereitet als in der Vergangenheit
Tusk versicherte jedoch, dass der polnische Staat heute besser auf solche Krisen vorbereitet sei als in der Vergangenheit, insbesondere seit den Erfahrungen der Flutkatastrophe 2010. „Wir sind sowohl in Bezug auf die Menschen, die Koordination, das Management als auch die Infrastruktur deutlich besser gerüstet”, sagte der Premierminister. Dennoch warnte er vor der Gefahr, die in den kommenden Stunden und Tagen von den steigenden Wassermassen ausgeht.
Appell an die Bevölkerung: Befolgen Sie die Anweisungen der Einsatzkräfte
In seiner Ansprache appellierte Tusk an die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten, den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen. „Wir bitten alle, die sich bedroht fühlen und in den betroffenen Gebieten leben, die Anweisungen der Feuerwehr und der Polizei zu befolgen“, sagte er. Besonders wichtig sei dies in Bezug auf die Evakuierung der gefährdeten Gebiete.
„Es geht um Menschenleben“, warnte Tusk. Er berichtete von Orten, an denen Feuerwehrleute Schwierigkeiten haben, Bewohner zur Evakuierung zu bewegen. „In einigen Gebieten könnte eine Evakuierung in einer Stunde, vielleicht in fünf Stunden, wegen des steigenden Wassers nicht mehr möglich sein“, fügte er hinzu.
„Die Menschen dürfen nach der Katastrophe nicht allein gelassen werden“
Tusk versprach, dass die staatlichen Dienste die Betroffenen auch nach dem Hochwasser nicht im Stich lassen werden. Er erinnerte an die Erfahrungen von 1997 und 2010, als viele Menschen nach den Überschwemmungen mit den Folgen allein gelassen wurden. „Wir müssen sicherstellen, dass die Menschen auch nach dem dramatischen Ereignis nicht allein gelassen werden“, sagte der Premierminister.
Kritische Lage in Głuchołazy
Besonders besorgt zeigte sich Tusk über die Situation in Głuchołazy, wo die Infrastruktur durch das steigende Wasser bedroht ist. „Wir müssen dort sehr konzentriert sein“, sagte er. Der Premierminister erwähnte, dass zwei Brücken, darunter eine provisorische, in Gefahr sind. Ein möglicher Einsturz könnte unvorhersehbare Folgen haben.
Die Situation bleibt weiterhin kritisch. „Die Feuerwehrleute, Soldaten, Polizisten und alle staatlichen Dienste sind hundertprozentig in den Kampf gegen die Flut eingebunden“, schrieb Tusk auf dem Portal X.
PAP/TVN24/jc