Deutsche Redaktion

Polens Präsident spricht von "Putinschen Imperialismus"

17.09.2024 13:00
Zum 85. Jahrestag der sowjetischen Aggression gegen Polen versicherte Präsident Andrzej Duda, dass Polen auf der Seite derjenigen steht, die sich gegen die russische Dominanz verteidigen. Er betonte, dass die Aggression Russlands gegen die Ukraine immer noch derselbe russische Imperialismus sei, wie der zaristische oder sowjetische Imperialismus.
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Bild:Foto: Polskie Radio

Am Dienstag, dem 85. Jahrestag des Angriffs der UdSSR auf Polen, legte Präsident Andrzej Duda einen Kranz am Denkmal für die Gefallenen und Ermordeten im Osten nieder. In seiner Rede in Warschau erinnerte der Präsident an die tragischen Folgen des Beitritts der UdSSR zu Nazi-Deutschland bei dem Angriff auf Polen im Jahr 1939.

„Hitler und Stalin teilten Polen und vollzogen damit faktisch die vierte Teilung des Landes. Die vollständige Umsetzung dieses Plans erfolgte am 17. September, als die Sowjets zu den sich langsam ausbreitenden Nazi-Deutschen in unserem Land stießen und den Polen, die ihre Heimat verteidigten, einen Schlag in den Rücken versetzten, indem sie aus dem Osten angriffen“, sagte der Präsident. „Jener 17. September war der Beginn einer Qual für unser Volk“, fügte er hinzu.

Duda betonte, dass die Folgen der sowjetischen Aggression unter anderem Katyń und die Ermordung polnischer Offiziere durch die Sowjets, Deportationen nach Sibirien sowie Verfolgungen durch die sowjetischen Kommunisten waren.

Der Präsident erinnerte daran, dass Polen nach dem Zweiten Weltkrieg „die sowjetische Unterdrückung“ nicht abwerfen konnte und bis 1989 hinter dem Eisernen Vorhang in der sowjetischen Einflusszone gefangen war.

„Dies ist ein schwieriger Jahrestag für uns, sehr tragisch für viele Familien, deren Angehörige ermordet wurden, wie die polnischen Offiziere in Katyń.“


Russische Aggression erinnert an Katyń

Der Präsident betonte, dass die russische Aggression gegen die Ukraine und die Verbrechen der Russen, unter anderem in Butscha, an „das Katyń-Modell der Ermordung wehrloser Menschen mit auf dem Rücken gebundenen Händen“ erinnerten.

„Wir verstehen dieses große Leid, diesen Bedarf an Hilfe für unsere ukrainischen Nachbarn. Wir hoffen, dass der russische Imperialismus nicht siegen wird und dass die westliche Gemeinschaft, zu der wir heute gehören, mutig und entschlossen dem sowjetischen Imperialismus Einhalt gebietet und die Ukrainer bei der Verteidigung ihres Landes unterstützt“, sagte Andrzej Duda.

Er wies darauf hin, dass die Geschichte zeigt, dass es unabhängig davon, ob es sich um zaristischen, sowjetischen oder putinschen Imperialismus handelt, immer noch „dasselbe schreckliche Ungeheuer“ ist.

„Es ist dasselbe russische Kolonialismusmodell, das Beherrschen anderer Nationen, das Aneignen ihrer Länder, ihrer natürlichen Ressourcen, ihre Ausbeutung, ihre Versklavung, das Aufzwingen ihrer Ideologie, das Aufzwingen dessen, was sie "russische Welt" nennen, und was wir nicht wollen. Wir haben unsere Kultur, wir haben unsere Zivilisation, wir haben unsere Religion. Wir gehören zum westlichen Kulturkreis, deshalb standen und werden wir weiterhin in der Verteidigung derjenigen stehen, die sich gegen die russische Dominanz und das Aufzwingen russischer Kulturmuster wehren“, betonte der Präsident.

Der sowjetische Angriff auf Polen war die Umsetzung des Abkommens, das am 23. August 1939 in Moskau vom Außenminister des Dritten Reiches, Joachim von Ribbentrop, und dem Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten der Sowjetunion, Wjatscheslaw Molotow, unterzeichnet wurde. Die Folge des Bündnisses der beiden Totalitarismen war die Teilung Polens.


PAP/jc