Deutsche Redaktion

Polens Premierminister: „Der Krieg im Osten tritt in eine entscheidende Phase ein“

22.11.2024 19:02
Polens Premierminister hat die Bedeutung von Bildung und Lehrerarbeit angesichts der aktuellen geopolitischen Spannungen betont. Beim 43. Nationalen Kongress des Polnischen Lehrerverbands in Warschau erklärte Donald Tusk, dass sich die Welt in einer historischen Situation befinde, die alle betreffe – Schüler, Eltern, Polen und Europa. Der Konflikt im Osten nehme dramatische Ausmaße an und trete in eine entscheidende Phase ein. „Das Unbekannte rückt näher“, warnte er am Samstag.
Donald Tusk
Donald TuskPAP/Radek Pietruszka

Tusk, der selbst ausgebildeter Geschichtslehrer ist, betonte, dass Schulen in dieser Lage eine Schlüsselrolle spielten. „Es gibt keinen anderen Ort wie die Schule, an dem wir junge Menschen auf Widerstandsfähigkeit gegenüber historischen Herausforderungen vorbereiten können“, sagte er. Lehrer könnten Schüler dabei unterstützen, sich auf globale Krisen besser einzustellen.

Angesichts des eskalierenden Konflikts, dessen Ende laut Tusk niemand voraussagen könne, warnte der Premier vor einer ernsthaften Bedrohung. „Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass die Gefahr eines globalen Konflikts real ist“, sagte er.

Gleichzeitig hob Tusk hervor, dass Bildung die Grundlage für die Sicherheit und Stärke eines Landes bilde. „Ohne Bildung gibt es keine nationale Sicherheit“, so der Premier. Die Qualität des Unterrichts entscheide darüber, ob Polen in den kommenden fünf bis zehn Jahren sicher bleibe. Schulen seien ein entscheidender Ort, um intellektuelle, technologische und kreative Überlegenheit aufzubauen, fügte er hinzu.

Putin droht mit seiner „Haselnuss”

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Donnerstag Details zu einer neuen Rakete vorgestellt. Die Waffe, die laut Putin „Oreschnik“ (Haselnussbaum) genannt wird, traf am selben Tag die ukrainische Stadt Dnipro.

Nach Putins Angaben erreicht die Rakete eine Geschwindigkeit von Mach 10, also das Zehnfache der Schallgeschwindigkeit. Es gebe „keine Möglichkeiten, diese Waffe zu neutralisieren“, betonte der Kremlchef. Doch über die genauen Spezifikationen herrscht Uneinigkeit.

Die ukrainische Militärgeheimdienste berichten, dass es sich um eine interkontinentale ballistische Rakete (ICBM) namens Kedr (Zeder) handelt. Ein russischer Militärexperte spekulierte in der Zeitung Iswestija, die Rakete könnte eine verkleinerte Version dieser Waffe sein.

US-Offizielle bezweifeln jedoch, dass eine ICBM im Einsatz war, da ein solcher Raketenstart in den Vereinigten Staaten einen nuklearen Alarm ausgelöst hätte.

Ein anderer Experte erklärte gegenüber Iswestija, die Rakete könnte auf der Grundlage der kürzerreichenden Iskander-Raketen entwickelt worden sein, die Russland bereits häufig gegen die Ukraine einsetzt. Möglicherweise verfüge sie jedoch über ein neues Triebwerk der nächsten Generation.

Falls die Angaben Putins korrekt sind und es sich um eine Mittelstreckenrakete handelt, dürfte deren Reichweite zwischen 2.500 und 3.000 Kilometern liegen, in einigen Szenarien sogar bis zu 5.000 Kilometer. Damit könnten nahezu alle Länder Europas erreicht werden.

„Wir haben einen Vorrat an solchen Systemen, die einsatzbereit sind“, warnte Putin. Wie er betonte, habe er nun die Serienproduktion der Raketen angeordnet.


PAP/BBC/jc

Ukraine darf tief in Russland angreifen. USA, Frankreich und Großbritannien geben grünes Licht

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Polens Außenminister Radosław Sikorski unterstützt Bidens grünes Licht für die Nutzung von US-Langstreckenraketen für Angriffe tief im Innern Russlands.

1000 Tage russischer Invasion: Über 12.000 Zivilisten getötet, Millionen vertrieben

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Nach offiziellen Angaben sind seit Beginn der Invasion mindestens 12.000 ukrainische Zivilisten getötet und fast 27.000 verletzt worden. Sowohl in Brüssel als auch in Polen finden heute Sonderveranstaltungen statt, die dem Krieg in der Ukraine gewidmet sind.