Deutsche Redaktion

EU-Ratspräsidentschaft: Polen könnte zu einem "wichtigen Element" werden

02.01.2025 12:30
Polen hat zu Beginn des Jahres die halbjährige Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union übernommen. Die offizielle Eröffnung findet am 3. Januar in Warschau statt. Die polnische Präsidentschaft wird sich auf sieben Hauptthemen konzentrieren: Außenpolitik, Innenpolitik, Information, Wirtschaft, Energie, Lebensmittel und Gesundheit.
Polens Premierminister Donald Tusk und der ukrainische Prsident Wolodymyr Selenskyj trafen sich am 17. Dezember 2024 in Lwiw.
Polens Premierminister Donald Tusk und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trafen sich am 17. Dezember 2024 in Lwiw.KPRM

Laut der schwedischen Zeitung Sydsvenskan könnte die polnische Ratspräsidentschaft zu einem wichtigen Element im Gesamtbild der europäischen Sicherheitsarchitektur werden. Im Jahr 2025 müsse Europa seine Position in der Sicherheitspolitik stärken und gleichzeitig die Unterstützung für die Ukraine erhöhen, so die Zeitung. Dies sei besonders wichtig, da die Beziehungen zu einem "unsicheren Partner" auf der anderen Seite des Atlantiks, dem designierten US-Präsidenten Donald Trump, noch unklar seien.

Im Gegensatz zu Ungarn, das die EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 innehatte, sei Polen der Ukraine trotz historischer Differenzen wohlgesinnt, heißt es in Sydsvenskan. Die Zeitung verweist auf die historischen Streitfragen zwischen Polen und der Ukraine, wie die Massaker an der polnischen Zivilbevölkerung in Wolhynien während des Zweiten Weltkriegs und die nach dem Krieg erfolgten Umsiedlungen von Ukrainern im Rahmen der Aktion "Wisła".

Die heutigen Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine seien auf gesellschaftlicher Ebene jedoch positiv. Ukrainer, die in Polen arbeiten, tragen maßgeblich zum Wirtschaftswachstum bei. Beide Länder würden sich zunehmend auf das konzentrieren, was sie verbindet, statt auf historische Streitigkeiten, so die schwedische Zeitung.


Sydsvenskan/PAP/jc

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