Auf einer anschließenden Pressekonferenz in Warschau betonte Duda, dass die Ukraine auf die Garantien der NATO-Staaten angewiesen sei. „Die größte Sicherheitsgarantie für die Ukraine wäre – und ich glaube, dass dies in naher Zukunft der Fall sein wird – die Mitgliedschaft in der NATO“, sagte er. Eine vollständige Aufnahme könne jedoch erst nach Ende des Krieges erfolgen, fügte Duda hinzu.
Duda sprach sich zudem für eine offizielle Einladung der Ukraine in das Militärbündnis aus, um einen formellen Schritt in Richtung Mitgliedschaft zu gehen. „Immer mehr NATO-Staaten unterstützen diesen Vorschlag“.
Ein weiteres zentrales Thema des Treffens waren mögliche Friedensgespräche mit Russland. Beide Präsidenten betonten, dass Verhandlungen über die Ukraine nicht ohne ihre Beteiligung stattfinden dürfen. Duda regte zudem an, dass Polen bei künftigen Gesprächen am Verhandlungstisch vertreten sein sollte, da die Interessen beider Länder eng miteinander verbunden seien.
Selenskyj hob die Bedeutung einer EU-Mitgliedschaft hervor und äußerte die Hoffnung, dass während der polnischen und dänischen EU-Ratspräsidentschaften wesentliche Fortschritte erzielt werden könnten. Er dankte Polen für die anhaltende Unterstützung in militärischen und humanitären Fragen seit Beginn der russischen Invasion.
Bei dem Treffen sprachen Duda und Selenskyj auch über historische Themen, darunter das Massaker von Wolhynien. Beide Seiten betonten, dass dieser schwierige Teil der gemeinsamen Geschichte konstruktiv aufgearbeitet werden müsse. Duda verwies auf laufende Gespräche zur Exhumierung von Opfern des Massakers.
PAP/jc