Janina Iwańska wurde am 12. Juni 1930 in Warschau geboren. Während des Warschauer Aufstands überlebte sie das Massaker von Wola. Am 12. August 1944 wurde sie nach Auschwitz deportiert. Sie war ohne ihre Eltern. Im Lager wurde sie bis zur Evakuierung im Januar 1945 von den Deutschen festgehalten. Beim Todesmarsch ging sie mit anderen Häftlingen nach Wodzisław und wurde von dort in offenen Güterwagen bei eisiger Kälte ins KL Ravensbrück gebracht. Danach wurde sie ins Neustadt-Glewe transportiert, wo sie am 2. Mai befreit wurde. Nach dem Krieg kehrte sie nach Warschau zurück. Ihre Familie überlebte. Sie erlangte den Doktortitel in Pharmazie.
Janina Iwańska, fot. Polskie Radio
Tova Friedman wurde am 7. September 1938 in Gdynia geboren. Während der Besatzung lebte sie mit ihren Eltern im Getto von Tomaszów Mazowiecki und anschließend im Arbeitslager in Starachowice. Von dort wurde sie mit ihrer Mutter nach Auschwitz II-Birkenau deportiert. In den letzten Tagen des Lagers versteckten sie sich zwischen den Leichen im Krankenhaus und überlebten bis zum Eintreffen der Roten Armee. Auch ihr Vater überlebte, er kehrte aus dem Lager Dachau zurück. Nach dem Krieg lebten sie in Polen, aber 1950 emigrierten sie in die Vereinigten Staaten. Tova wurde Psychotherapeutin und leitete eine Organisation für soziale Hilfe.
Tova Friedman, fot. By SashaW - https://www.flickr.com/photos/sashawolff/4310740990/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=124011833
Leon Weintraub wurde am 1. Januar 1926 in Łódź geboren. Nach dem Einmarsch der Deutschen wurde er zusammen mit seiner Familie ins Getto Litzmannstadt eingesperrt. Im August 1944 wurde er nach Auschwitz deportiert und von seiner Familie getrennt. Nach einigen Wochen schlich er sich - unbemerkt von den Wächtern - in den Transport nach Głuszyce und kam ins Lager Doernhau, wo er bis Ende Februar 1945 blieb. Danach wurde er in weitere Arbeitslager verlegt. Die Befreiung erlebte er am 23. April 1945. Nach dem Krieg wurde er Arzt. Im März 1969 verlor er wegen des zunehmenden Antisemitismus in der Volksrepublik Polen seine Stelle als Chefarzt im Krankenhaus in Otwock und emigrierte mit seiner Familie nach Schweden.
Dr. med. Leon Weintraub, fot. © Arkadiusz Łuba
Marian Turski wurde am 26. Juni 1926 in Druskienniki in einer polnisch-jüdischen Familie geboren. Nach dem Ausbruch des Krieges fand er sich mit seiner Familie im Getto von Łódź wieder. Seine Verwandten wurden nach Auschwitz deportiert. Marian Turski wurde teilweise von Freunden aus der Untergrundorganisation Lewica Związkowa, der er angehörte, geschützt. Er wurde erst im August 1944 in einem der letzten Transporte aus dem Łódźer Getto nach Auschwitz deportiert. Im Januar 1945 überlebte er den Todesmarsch nach Buchenwald und im April, als sich die amerikanischen Truppen dem Lager näherten, marschierte er erneut nach Theresienstadt. Dort, krank mit Typhus, erlebte er die Befreiung durch die sowjetischen Truppen. Nach dem Krieg zog er nach Warschau. Turski ist heute Mitglied des Internationalen Auschwitz-Rates, eines beratenden Gremiums des Premierministers zu Fragen des Schutzes und der Nutzung der ehemaligen Auschwitz-Gedenkstätte sowie anderer Vernichtungslager in Polen.
Marian Turski
Die Hauptzeremonie zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz beginnt um 16:00 Uhr in einem Zelt vor dem historischen Haupteingang des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz II-Birkenau. Es werden etwa 3.000 Teilnehmer erwartet, darunter Vertreter aus rund 60 Staaten und internationalen Organisationen.
PAP/jc