US-Präsident Donald Trump erklärte, das Abkommen werde den amerikanischen Steuerzahlern helfen, „ihr Geld zurückzubekommen“ für die an die Ukraine geleistete Unterstützung und Kiew das „Recht zu kämpfen“ gegen Russland sichern.
Investitionsfonds für Wiederaufbau geplant
Laut dem ukrainischen Premierminister Denys Schmyhal sieht die Vereinbarung die Einrichtung eines Investitionsfonds für den Wiederaufbau der Ukraine vor. Dieser soll von Kiew und Washington gemeinsam verwaltet werden. Die Ukraine werde 50 Prozent der zukünftigen Einnahmen aus staatseigenen Mineralressourcen, Öl- und Gasvorkommen in den Fonds einzahlen. Die USA sollen nach Berichten der New York Times den maximal nach US-Recht zulässigen Anteil am Fonds erhalten.
Selenskyj bestätigte die Existenz des Fonds, betonte jedoch gegenüber der BBC, dass es „zu früh sei, über Geld zu sprechen“. Unklar bleibt, ob das Abkommen eine Sicherheitsgarantie für die Ukraine beinhaltet – eine Forderung, die Selenskyj nach eigenen Angaben gegenüber Trump gestellt hatte.
Unterzeichnung in Washington geplant
Laut Schmyhal haben beide Seiten eine endgültige Version des Abkommens vorbereitet, die am Mittwoch von der ukrainischen Regierung zur Unterzeichnung freigegeben werden soll. Selenskyj will am Freitag in Washington mit Trump zusammentreffen, um das Abkommen zu unterzeichnen.
Die USA haben der Ukraine nach Angaben Trumps zwischen 300 und 350 Milliarden US-Dollar an Hilfe geleistet. Er erklärte, er wolle „dieses Geld zurückhaben“. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft schätzt die US-Unterstützung für die Ukraine hingegen auf rund 119 Milliarden US-Dollar.
Russland zeigt sich unbeeindruckt
Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich bislang nicht zu dem Abkommen. In einem Fernsehinterview erklärte er jedoch, Russland verfüge über „wesentlich größere“ Vorkommen seltener Erden als die Ukraine. Gleichzeitig bot er amerikanischen Partnern eine Zusammenarbeit beim Rohstoffabbau in den von Russland besetzten Gebieten der Ostukraine an.
Laut der ukrainischen Regierung befinden sich Mineralien im Wert von rund 350 Milliarden US-Dollar in russisch kontrollierten Gebieten.
Die Ukraine verfügt über bedeutende Vorkommen an Titan, Lithium und seltenen Erden, die für Elektronik, Windturbinen und Waffenproduktion benötigt werden. Experten warnen jedoch, dass ein Abbau in der Ukraine derzeit durch Landminen und die Kriegsfolgen erheblich erschwert wird.
PAP/BBC/jc