Außenminister Radosław Sikorski hat am Dienstag weitere Schritte im Zusammenhang mit der Verhaftung eines ukrainischen Saboteurs angekündigt. Nach Angaben der Gazeta Wyborcza hat der 51-jährige ukrainische Staatsangehörige Serhii S. und potenzieller Saboteur zugegeben, vom russischen Geheimdienst beauftragt worden zu sein, eine Farbenfabrik in Wrocław in Brand zu setzen. Serhii S. wurde von der polnischen Agentur für innere Sicherheit (ABW) festgenommen und am 31. Januar 2024 inhaftiert.
Außenminister Radosław Sikorski hat in einem Interview mit dem privaten Fernsehsender TVN24 bestätigt, dass der Kreml ähnliche Aktionen in ganz Europa geplant habe. Russland habe dazu Saboteure rekrutiert und hohe Geldsummen für Brandanschläge auf öffentliche Infrastrukturen in Europa gezahlt. Medien in Europa haben über ähnliche Vorfälle berichtet. Man habe unter anderen versteckte Sprengsätze in Luftfracht-Paketen in Deutschland und Großbritannien gefunden.
Der britische Geheimdienst vermute, dass der russische Geheimdienst GRU in ganz Europa eine Sabotagekampagne betreibt, die auch Anschläge auf strategische Infrastrukturen umfasst. Auch die US-Geheimdienste haben davor gewarnt, Russland könnte als Reaktion auf die militärische Unterstützung des Westens für die Ukraine seine Sabotageaktivitäten ausweiten.
Der stellvertretende Außenminister, Władysław Teofil Bartoszewski, hat Einzelheiten über die Reaktion Polens auf Aktionen des russischen Geheimdienstes enthüllt. In einem Interview mit Radio ZET kündigte Bartoszewski an, Polen werde Maßnahmen gegen die russische Regierung ergreifen, aber den russischen Botschafter nicht ausweisen. Seiner Meinung nach müsse sich Polens Reaktion auf die Brandanschläge des russischen GRU vor allem gegen die russischen Behörden in Moskau richten. Weitere Einzelheiten soll Polens Chefdiplomat Radosław Sikorski am Dienstag bekannt geben.
PAP/ GW/TVN24/ps