Die polnische Regierung hat am Donnerstag in Warschau einen Vertrag im Wert von 1,6 Milliarden Euro über die Produktion von 111 Schützenpanzern des Typs „Borsuk" („Dachs“) für die polnischen Streitkräfte durch den staatlichen Rüstungskonzern PGZ unterzeichnet. Der Vertrag stellt einen wichtigen Schritt zur Modernisierung des polnischen Militärs mit vollständig einheimischer Technologie dar, wie Beamte gegenüber Reportern erklärten. Die Lieferungen sollen noch in diesem Jahr beginnen und bis 2029 dauern. Mit fünf weiteren bereits produzierten Fahrzeugen wird Polen über insgesamt 116 Borsuk-Fahrzeuge verfügen - genug, um zwei mechanisierte Infanteriebataillone auszurüsten.
„Das Ereignis des Jahrzehnts"
Anlässlich der Unterzeichnungszeremonie sagte Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz: „Wir wollen noch mehr bestellen, die 111 sind erst der Anfang.“ Er betonte die Bedeutung des Projekts und bezeichnete es als „Ereignis des Jahrzehnts“ für den polnischen Verteidigungssektor. Der Borsuk werde das erste moderne und vollständig in Polen für die polnischen Streitkräfte entwickelte und gebaute Kampffahrzeug sein. Das Verteidigungsministerium hoffe auch Exportversionen für verbündete Länder zu entwickeln, so Kosiniak-Kamysz.
Der stellvertretende Verteidigungsminister, Cezary Tomczyk, hat sich an potenzielle ausländische Käufer gerichtet und für die Qualität der polnischen Verteidigungsgüter geworben. „Wir haben Produkte von Weltklasse, wie den Borsuk, aber auch die Rak-Mörser, die Piorun-Raketenwerfer und die Grot-Gewehre“, sagte er.
Das „Borsuk"-Projekt hatte 2014 begonnen, der erste Prototyp wurde 2017 fertiggestellt. Der „Borsuk" soll die veralteten sowjetischen BWP-1-Fahrzeuge aus den 1960er Jahren ersetzen. Sie sind trotz fehlender Modernisierung nach wie vor weithin im Einsatz. Infanteriekampffahrzeuge wie der Borsuk sind für moderne Militäroperationen von zentraler Bedeutung. Diese gepanzerten, bewaffneten Ketten- oder Radfahrzeuge transportieren Infanterietruppen zum Gefechtsfeld und bieten gleichzeitig Feuerunterstützung.
IAR/ps