An diesem Tag können Familienmitglieder und Freunde mit Wasser übergossen werden, was vor allem für Kinder und Jugendliche ein großer Spaß ist. Der seit Jahrhunderten gepflegte Brauch, wird sowohl in Städten, als auch auf dem Lande kultiviert wird. Die Regel ist einfach: Männer begießen Frauen mit Wasser. Der Tradition nach bedeutet dies, dass sie Sympathie für die Frau empfinden, erklärt der Ethnograph Patryk Pawlaczyk: „In Städten haben Männer ihre Frauen dezent mit Parfüm besprüht, vor allem am Morgen, als die Frauen noch geschlafen haben. Auf dem Lande ging es anders zu: Da wurden Frauen mit vollen Eimern von Wasser begossen“.
Die interessantesten regionalen Osterbräuche
Bekanntlich ist es am Ostermontag in ganz Polen üblich, sich gegenseitig mit Wasser zu bespritzen. Ausnahme ist die Kaschubei: Hier greift man stattdessen zu Wacholder - und Birkenruten und peitscht sich gegenseitig die Waden, was die Gerten hergeben. Im zentralpolnischen Masowien kommen wiederum noch mancherorts die sogenannten „bujaczki“ vor. „Bujać“ heißt auf Polnisch so viel wie „schaukeln“ und bei den „bujaczki“ geht es darum, so hoch zu schaukeln wie nur möglich – das soll dem Weizen zeigen, wie hoch er in dem jeweiligen Jahr wachsen soll.
Lany poniedziałek na Podhalu
Im südpolnischen Podhale ist es Tradition, sich am Karfreitag vor Sonnenaufgang in kaltem Wasser zu waschen, um Gesundheit für das ganze Jahr zu bewahren. Es müsse nicht mehr ein Sprung in den kalten Bach sein, wie früher, aber wenigstens das Gesicht sollte man bei Sonnenaufgang unter kühles Wasser halten.
Und die Bewohner von Warmien und Masuren – die kaufen sich zu Ostern neue Hausschuhe – als Symbol für die Wiedergeburt Jesu Christi und einen Neuanfang im kommenden Jahr.
PAP/jc