Deutsche Redaktion

80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück

30.04.2025 10:37
Am 30. April jährt sich zum 80. Mal die Befreiung des deutschen Konzentrationslagers Ravensbrück. Bei der Einnahme des Lagers durch die Rote Armee im Jahr 1945 fanden die sowjetischen Soldaten rund 3.500 ausgezehrte und kranke Frauen. Zuvor hatten die Nationalsozialisten Tausende Häftlinge auf sogenannte Todesmärsche geschickt – viele von ihnen überlebten nicht.
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Über 50.000 polnische Frauen kamen durch das Lager. Nur 8.000 haben es überlebt. Autorstwa Bundesarchiv, Bild 183-1985-0417-15 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5344825

Das Konzentrationslager Ravensbrück, etwa 80 Kilometer nördlich von Berlin gelegen, war das größte Frauenlager im Deutschen Reich. Zwischen 1939 und 1945 wurden dort über 132.000 Frauen und Kinder inhaftiert, darunter etwa 40.000 Polinnen. Rund 50.000 Insassinnen kamen ums Leben. Von den polnischen Häftlingen überlebten nur rund 8.000.

Barbara Piotrowska kam nach dem Warschauer Aufstand als Neunjährige mit ihrer Mutter nach Ravensbrück – sie berichtete 2024 im Polnischen Rundfunk: „Wir waren im Lager in einem riesigen Zelt untergebracht, weil in den Baracken kein Platz mehr war. Später wurden wir zur Arbeit geschickt, in die Zuckerfabrik, in die Ziegelei. Wir überlebten bis zum Todesmarsch. Wir wurden bei Weimar festgesetzt, dort hat uns die amerikanische Armee befreit.“

Die Todesursachen reichten von Hunger, Krankheiten und Erschöpfung über Misshandlungen bis hin zu gezielten Tötungen. In Ravensbrück führten deutsche Ärzte zudem pseudomedizinische Experimente an 86 Frauen durch, meist an jungen Polinnen. Viele überlebten die Eingriffe nicht oder blieben lebenslang gezeichnet.

Zu ihnen gehörte Stanisława Śledziejowska-Osiczko (†2017), die mit 17 Jahren wegen konspirativer Tätigkeit nach Ravensbrück kam. Sie wurde mehrfach operiert. „Es wurde eine bestimmte Nummer aufgerufen, und dann kamen die Operationen. Mir wurden zwei Operationen an den Beinen gemacht. Dieser Schmerz begleitet mich bis heute.“

Trotz der widrigen Umstände organisierten die polnischen Häftlinge im Geheimen Unterricht, gründeten eine Pfadfinderinnengruppe und halfen einander mit Lebensmitteln, Medikamenten und gemeinschaftlichem Zusammenhalt.

Heute befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Lagers eine Gedenkstätte mit einem Museum. 1997 wurde dort eine Gedenktafel für die polnischen Opfer angebracht. Seit 2011 ist der Monat April in Polen offiziell dem Gedenken an die Opfer von Ravensbrück gewidmet.


PAP/jc

Kälte, Hunger und Tod: 80. Jahrestag der “Todesmärsche” aus Auschwitz-Birkenau

17.01.2025 10:08
Etwa 56.000 Häftlinge, darunter auch Kinder, wurden in das Innere des Dritten Reiches deportiert, um als Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie eingesetzt zu werden. Bis zu 15.000 Menschen fanden auf diesen Märschen den Tod.

80 Jahre seit der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen

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Unter den Inhaftierten stellten Polinnen und Polen die größte Gruppe. Viele von ihnen gehörten zur intellektuellen Elite des Landes – darunter Universitätsprofessoren, Geistliche und Offiziere.

Prof. Drecoll: Ziel war es, die polnische Elite zu eliminieren

22.04.2025 10:00
Am 22. April 1945, vor genau 80 Jahren, erreichten polnische und sowjetische Soldaten das Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin und befreiten die verbliebenen Häftlinge. In der Endphase des Krieges befanden sich dort nur noch rund 3.000 schwerkranke Insassen. Viele von ihnen starben kurz nach der Befreiung an Entkräftung. Zuvor hatten die Nationalsozialisten etwa 30.000 Häftlinge auf sogenannte Todesmärsche in andere Lager geschickt.