Die Ausstellung mit dem Titel „Roma. Geschichte und Kultur“ zeigt sowohl den kulturellen Beitrag der Roma zur europäischen Geschichte als auch ihre leidvollen Erfahrungen – etwa das NS-Völkermordverbrechen oder die bis heute anhaltende gesellschaftliche Stigmatisierung. Besucherinnen und Besucher erhalten Einblicke in Traditionen wie Wahrsagen oder religiöse Riten.
„Die Ausstellung erinnert daran, dass Gleichheit und Gerechtigkeit zentrale Werte Europas sind. Wir Roma sind ein integraler Bestandteil dieser Gesellschaft“, sagte Roman Kwiatkowski, Vorsitzender des Roma-Verbands in Polen, bei der Eröffnung. „Ich bin Pole und lasse mir das nicht nehmen. Die Roma-Kultur ist Teil der polnischen Kultur.“
Kwiatkowski erinnerte auch an seine eigenen Erfahrungen mit Ausgrenzung. In seiner Kindheit seien Roma-Kinder in gesonderten Schulklassen unterrichtet worden. 1981 sei er nach einem pogromähnlichen Vorfall in Oświęcim ins Ausland geflohen, kehrte später jedoch zurück, um sich für die Rechte der Roma in Polen einzusetzen.
„Roma. Geschichte und Kultur“
Laut Kwiatkowski steigt die Zahl hochgebildeter Roma kontinuierlich. Bildung werde zunehmend als zentraler Weg zur gesellschaftlichen Teilhabe begriffen. „Heute ist Bildung unter Roma ein neuer Trend.“
In der EU leben Schätzungen zufolge rund sechs Millionen Roma – sie gelten als größte ethnische Minderheit der Union. Viele Angehörige dieser Gemeinschaft sind bis heute mit Vorurteilen, Bildungsbenachteiligung und sozialer Ausgrenzung konfrontiert.
Die Ausstellung im Europäischen Parlament ist bis zum 2. Mai geöffnet.
PAP/jc