„Es war ein Akt des Mutes, des Vertrauens und der Solidarität“, sagte Simion am Sonntagabend in einer Videobotschaft. Auf der Plattform X schrieb er zudem: „Diese Wahl geht nicht um einen Kandidaten oder einen anderen, sondern um jeden Rumänen, der belogen, ignoriert, gedemütigt wurde und trotzdem die Kraft hat, an unsere Identität und Rechte zu glauben.“
Auf dem zweiten Platz liegen nach Auszählung fast aller Stimmen Nicușor Dan, der liberale Bürgermeister von Bukarest, und Crin Antonescu, Kandidat der regierenden Mitte-Links-Koalition, mit jeweils rund 21 Prozent.
Die Wahl fand vor dem Hintergrund politischer Spannungen und eines zuvor annullierten Wahlergebnisses statt. Im vergangenen Jahr war der damalige Wahlsieger, der radikale Außenseiter Călin Georgescu, nach Vorwürfen der Wahlfälschung und russischer Einflussnahme von einer erneuten Kandidatur ausgeschlossen worden. Die Entscheidung hatte unter anderem scharfe Kritik von US-Vizepräsident JD Vance ausgelöst.
Simion gilt als Trump-Anhänger und hat sich in Interviews für ein starkes NATO-Bündnis ausgesprochen. „Ich glaube an ein starkes NATO. Wir werden die amerikanischen Truppen und Basen in Rumänien behalten“, sagte er der BBC.
Kritik an seinem außenpolitischen Kurs kommt aus sicherheitspolitischen Kreisen. „Vergessen Sie jede weitere Hilfe für die Ukraine, wenn Simion Präsident wird“, warnte George Scutaru vom New Strategy Center in Bukarest. Der Präsident hat in Rumänien als Chef des Nationalen Sicherheitsrats großen Einfluss auf die Außen- und Sicherheitspolitik.
Simion betonte hingegen: „Russland ist die größte Bedrohung für Rumänien, Polen und die baltischen Staaten.“ Zugleich sprach er sich für Friedensgespräche unter Vermittlung der Trump-Regierung aus.
In seinem Wahlkampf hatte Simion immer wieder gegen die Unterstützung für ukrainische Geflüchtete mobilisiert. Er weist jedoch zurück, pro-russisch zu sein.
PAP/BBC/jc