Bei einem Treffen mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sagte Trump am Montagabend, die Ukraine werde „sehr hart getroffen“ und müsse in die Lage versetzt werden, sich zu verteidigen. „Wir werden weitere Waffen schicken. Wir müssen. Sie werden jetzt sehr stark bombardiert“, erklärte Trump in einer gemeinsamen Pressekonferenz. Er sei „nicht glücklich“ über Russlands Präsidenten Wladimir Putin und enttäuscht, dass dieser den Krieg nicht beendet habe.
Lieferstopp und internationale Kritik
In der vergangenen Woche hatte das Weiße Haus angekündigt, einige geplante Waffenlieferungen an die Ukraine auszusetzen. Zur Begründung hieß es, man wolle „Amerikas Interessen an erste Stelle setzen“. Grundlage dieser Entscheidung war eine Überprüfung des US-Verteidigungsministeriums zur militärischen Unterstützung anderer Länder.
Die Ankündigung hatte international für Besorgnis gesorgt, vor allem in der Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Entscheidung öffentlich kritisiert und betont, dass insbesondere die Patriot-Systeme entscheidend für den Schutz der Bevölkerung seien. Er bezeichnete sie als „echte Lebensretter“.
Lage in der Ukraine spitzt sich zu
Trumps Kurswechsel erfolgte nach einer Serie schwerer russischer Drohnen- und Raketenangriffe auf mehrere ukrainische Städte. Allein bei einem Angriff auf Kiew am vergangenen Donnerstag kamen drei Menschen ums Leben. Insgesamt wurden laut ukrainischen Angaben am selben Tag 539 Drohnen und elf Raketen auf Ziele in der Hauptstadt und in den Regionen Sumy, Charkiw, Dnipropetrowsk und Tschernihiw abgefeuert – ein trauriger Rekord.
Das Pentagon bestätigte in einer kurzen Stellungnahme, dass es auf Anweisung von Präsident Trump zusätzliche defensive Waffen an die Ukraine liefern werde. Ziel sei es, „den Ukrainern die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu verteidigen, während wir parallel an einer dauerhaften Friedenslösung arbeiten“.
Selenskyj: Zusammenarbeit bei Luftverteidigung
Selenskyj erklärte Ende vergangener Woche, er habe mit Trump über Möglichkeiten der Luftabwehr gesprochen. Man habe sich darauf verständigt, gemeinsam an der Verbesserung der ukrainischen Verteidigungskapazitäten zu arbeiten.
Stillstand bei Friedensgesprächen
Trotz mehrerer Anläufe Trumps, zwischen den Kriegsparteien zu vermitteln, liegen die Gespräche über einen Waffenstillstand derzeit weitgehend auf Eis. Nach einem Telefonat mit Wladimir Putin in der vergangenen Woche erklärte Trump, es gebe „keinen Fortschritt“ bei der Beendigung des Konflikts. „Ich glaube nicht, dass er aufhören will“, sagte er.
Der Krieg in der Ukraine dauert inzwischen mehr als drei Jahre. Russland hatte seine umfassende Invasion am 24. Februar 2022 begonnen.
PAP/jc