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US-Philanthrop Tad Taube gestorben – Gründer des POLIN-Museums

15.09.2025 12:16
Der amerikanische Geschäftsmann und Philanthrop Tad Taube ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Der in Krakau geborene Unternehmer gründete und finanzierte das Museum der Geschichte der Polnischen Juden POLIN in Warschau und setzte sich jahrzehntelang für den polnisch-jüdischen Dialog ein. Über seinen Tod informierten am Montag das Jüdische Historische Institut sowie das polnische Außenministerium.
Tad Taube
Tad TaubePAP/Marcin Obara

„Mit großer Trauer haben wir die Nachricht vom Tod Tad Taubes aufgenommen, der in Krakau geboren wurde, sich um den polnisch-jüdischen Dialog verdient gemacht hat und langjähriger Honorarkonsul der Republik Polen in Kalifornien war“, erklärte das Ministerium auf der Plattform X. „Unser tiefstes Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen des Verstorbenen.“

Taube wurde 1931 in Krakau geboren und emigrierte kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mit seiner Familie in die USA. Er gründete mehrere Stiftungen, darunter Taube Philanthropies und die Koret Foundation. Er engagierte sich stark für die jüdische Gemeinschaft in San Francisco und in Polen.

Das POLIN-Museum würdigte ihn als zentralen Förderer: „Tad Taube und seine Stiftung haben eine Schlüsselrolle bei der Entstehung unseres Museums gespielt. Dank ihrer Großzügigkeit war der Bau unserer Dauerausstellung sowie des Bildungszentrums möglich.“ Sein Engagement und seine Überzeugung „werden uns für immer begleiten“.

Taube wurde 2004 mit dem Komturkreuz des Verdienstordens der Republik Polen ausgezeichnet. Drei Jahre später übernahm er das Amt des Honorarkonsuls in Kalifornien. 2009 initiierte er die Städtepartnerschaft zwischen Krakau und San Francisco. Später unterstützte er die Judaistik an der Universität Wrocław und erhielt 2018 die Ehrendoktorwürde der Jagiellonen-Universität in Krakau.


PAP/jc