Deutsche Redaktion

Zeitzeuge appelliert bei Gedenkfeier zum Warschauer Aufstand: „Liebt Warschau so wie wir“

03.10.2025 11:21
Mit bewegenden Worten hat der 97-jährige Kriegsveteran Leszek Żukowski bei der offiziellen Abschlusszeremonie zum 81. Jahrestag des Warschauer Aufstands an die Opfer erinnert und zum Erhalt der historischen Verantwortung aufgerufen. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie Warschau so lieben, wie wir es tun“, sagte der ehemalige Soldat der Untergrundorganisation Szare Szeregi (Graue Reihen) am Freitag.
Leszek Żukowski ps. Antek
Leszek Żukowski ps. "Antek" PAP/Leszek Szymański

Żukowski, der während des Aufstands 1944 unter dem Decknamen „Antek“ für die Heimatarmee (Armia Krajowa) kämpfte und später in Konzentrationslagern interniert wurde, blickte zugleich kritisch auf den historischen Aufstand. „Ich fühle mich stolz, wenn man mich Aufständischer nennt. Aber war es wirklich ein Aufstand? Es war ein Kampf, doch er konnte nicht zum Sieg führen“, sagte er. „Es war klar, dass die sowjetische Front kommen würde und Warschau nicht frei sein würde.“

Er erinnerte daran, dass der ursprüngliche Befehl der Widerstandskämpfer allein das Beschaffen von Waffen vorgesehen habe. „Wir sollten in Warschau Waffen erbeuten und hinter der Front kämpfen. Doch die Deutschen schlossen die Stadt. Wir mussten in Warschau bleiben“, schilderte Żukowski. „Unsere Kräfte waren 1944 nicht ausreichend, um Warschau die Freiheit zu sichern“, räumte er ein. Zugleich betonte er: „Trotz meiner kritischen Bewertung respektiere ich diesen Kampf.“

Der Warschauer Bürgermeister Rafał Trzaskowski ließ eine Grußbotschaft verlesen. „Das Ende der Gedenkfeiern bedeutet nicht das Ende der Erinnerung. Im Gegenteil: Erinnerung ist ein Wert, der unseren Alltag prägt“, hieß es in dem Schreiben. „Unsere Erinnerung soll fortbestehen und das stärken, was Warschau ausmacht – Solidarität, Respekt und die Bereitschaft zum gemeinschaftlichen Handeln.“

Der Warschauer Aufstand endete am 2. Oktober 1944 nach 63 Tagen erbitterter Kämpfe. Rund 18.000 Widerstandskämpfer und etwa 180.000 Zivilisten kamen ums Leben. Über 11.500 Soldaten der Heimatarmee gerieten in deutsche Kriegsgefangenschaft.


PAP/jc

81 Jahre seit dem Fall des Warschauer Aufstands

03.10.2025 10:19
Das Abkommen wurde in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober im Hauptquartier von SS-General Erich von dem Bach in Ożarów bei Warschau unterzeichnet. Die Erhebung hat ihre militärischen und politischen Ziele nicht erreicht, spielte aber laut einem Teil der Historiker eine wichtige Rolle in späteren Krisensituationen.