Während der IPC-Generalversammlung am 27. September in Seoul stimmte eine Mehrheit der Delegierten gegen eine vollständige Suspendierung der beiden Länder. Für eine Suspendierung Russlands votierten 55 Delegierte, 111 stimmten dagegen, elf enthielten sich. Auch im Fall von Belarus wurde ein Antrag auf Ausschluss deutlich abgelehnt – 119 Delegierte sprachen sich dagegen aus, 48 dafür. Damit erhalten beide nationalen paralympischen Komitees ihre vollen Rechte innerhalb des IPC zurück.
„Ich verurteile diese Entscheidung aufs Schärfste“, erklärte Rutnicki am Montag in Warschau. „Aggressoren dürfen nicht wie vollwertige Mitglieder behandelt werden, solange sie weiterhin grundlegende Werte und Regeln verletzen. Solange der Krieg in der Ukraine andauert, kann es keine Rückkehr Russlands und von Belarus in den internationalen Sport geben“, schrieb der Minister auch auf der Plattform X (ehemals Twitter).
Nach Angaben des IPC sollen Russland und Belarus nun wieder vollständig an den Programmen und Gremien des Komitees teilnehmen dürfen. Die Organisation kündigte an, „praktische Maßnahmen zur Wiedereingliederung“ der beiden Länder umzusetzen.
In Polen und anderen EU-Staaten stieß dies auf Unverständnis. „Diese Entscheidung schwächt das Vertrauen in den internationalen Sport“, sagte Rutnicki weiter. „Sie ist ein Schlag ins Gesicht der ukrainischen Athletinnen und Athleten, die unter dem Krieg leiden.“
Der Minister kündigte an, er werde sich bei den Sportministern der EU-Staaten für eine gemeinsame Erklärung gegen die Entscheidung des IPC einsetzen. Ziel sei es, „eine klare und geschlossene Haltung Europas gegenüber Russland und Belarus zu zeigen“.
PAP/jc