Deutsche Redaktion

Sejm-Ausschuss unterstützt Aufhebung der Immunität des ehemaligen Justizministers

06.11.2025 23:50
Laut dem Leiter der Ermittler liegen dafür besondere Gründe im Fall von Unregelmäßigkeiten im sogenannten Justizfonds vor. Sie würden auch eine Untersuchungshaft für Ex-Justizminister Zbigniew Ziobro rechtfertigen. Der oppositionelle Abgeordnete hält sich zur Zeit in Ungarn auf.
Der Ausschuss fr Geschftsordnung, Abgeordnetenangelegenheiten und Immunitt des Sejm hat den Antrag der Generalstaatsanwaltschaft auf Aufhebung der Immunitt des ehemaligen Justizministers in der Regierung der oppositionellen Recht und Gerechtigkeit, Zbigniew Ziobro, untersttzt.
Der Ausschuss für Geschäftsordnung, Abgeordnetenangelegenheiten und Immunität des Sejm hat den Antrag der Generalstaatsanwaltschaft auf Aufhebung der Immunität des ehemaligen Justizministers in der Regierung der oppositionellen Recht und Gerechtigkeit, Zbigniew Ziobro, unterstützt. PAP/Paweł Supernak

Der Ausschuss für Geschäftsordnung, Abgeordnetenangelegenheiten und Immunität des Sejm hat den Antrag der Generalstaatsanwaltschaft auf Aufhebung der Immunität des ehemaligen Justizministers in der Regierung der oppositionellen Recht und Gerechtigkeit, Zbigniew Ziobro, unterstützt. Der hochrangige Oppositionspolitiker könnte nun für alle im Antrag genannten Taten strafrechtlich belangt werden. Laut dem Leiter des Ermittler liegen dafür besondere Gründe im Fall von Unregelmäßigkeiten im sogenannten Justizfonds vor. Sie würden auch eine Untersuchungshaft für Ziobro rechtfertigen. Es geht unter anderem um die „Art und Weise, wie Zbigniew Ziobro seine Pflichten als Zeuge bei Vorladungen vor der (Pegasus) Untersuchungs-kommission erfüllt hat“. Ein Gericht habe bereits entschieden, Ziobro solle festgenommen und vor die Kommission gebracht werden.

PiS: Fall politisch motiviert
Bei der Sitzung haben Abgeordnete der oppositionellen Recht und Gerechtigkeit (PiS) ihren Kollegen verteidigt. Wie sie betonten, sei sein Handeln als Justizminister und im Zusammenhang mit dem Justizfonds rechtlich gedeckt gewesen. Der Abgeordnete Andrzej Śliwka, der den abwesenden Politiker vertrat, sprach von politisch motivierten Vorwürfen und einer „politischen Farce“. Als besonders kurios bezeichnete er den Vorwurf, Ziobro habe eine organisierte kriminelle Gruppe geleitet.

Die Staatsanwaltschaft plant dem ehemaligen Justizminister 26 Vorwürfe zu stellen. Ziobro soll unter anderem seinen Mitarbeitern Anweisungen zur Rechtswidrigkeit gegeben haben, um ausgewählten Stellen Zuschüsse aus dem Justizfonds zu sichern, in die Vorbereitung von Ausschreibungen einzugreifen und die Mittelvergabe an unberechtigte Stellen zuzulassen.

Juztizmnister Żurek: Das Recht gilt für alle
Der amtierende Justizminister Waldemar Żurek erklärte, der Sejm sollte schließlich Ziobros Immunität aufheben und der Untersuchungshaft zustimmen. Seiner Ansicht nach versuche der Politiker, die öffentliche Meinung zu manipulieren und der Gesellschaft einzureden, die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft seien politisch motiviert, anstatt Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen.

Żurek hat Medienberichte dementiert, wonach Zbigniew Ziobro noch vor Aufhebung seiner Immunität festgenommen werden sollte. Das Recht sei für alle gleich. Die Vorführung des Politikers zur Staatsanwaltschaft würde gemäß den geltenden Verfahren erfolgen, versicherte der Justizminister in der Regierungskoalition.
Der ehemalige Justizminister Zbigniew Ziobro befindet sich derzeit in Ungarn. Dort hat er sich bereits unter anderem mit Premierminister Viktor Orbán getroffen.

PAP/PR/ps

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