Außenminister Radosław Sikorski hatte den Botschafter wegen eines Posts von Yad Vashem vom 23. November einbestellt. Darin hieß es, Polen sei das erste Land gewesen, in dem Juden zum Tragen einer Armbinde gezwungen worden seien, um sie von der übrigen Bevölkerung zu isolieren. Der Beitrag verwies auf eine Anordnung des Generalgouverneurs Hans Frank vom 23. November 1939.
Sikorski forderte noch am Sonntag eine Klarstellung, dass Polen zu diesem Zeitpunkt unter deutscher Besatzung stand. Yad Vashem erklärte später, der verlinkte Artikel enthalte diesen Hinweis.
Das Gespräch im Außenministerium fand am Dienstagvormittag mit Vizeminister Wojciech Zajączkowski statt. Wewiór betonte, dass Polen einer „Verkürzung oder Auslassung wichtiger Fakten“ entschieden widerspreche. Yad Vashem sei eine zentrale Institution der Holocaustforschung und müsse sich der Bedeutung seiner Formulierungen bewusst sein.
Polen habe ausschließlich eine Anpassung des Eintrags verlangt, so der Sprecher.
IAR/jc