Deutsche Redaktion

Trump meldet „enorme Fortschritte“ bei Friedensplan

26.11.2025 06:15
US-Präsident Donald Trump sieht nach eigenen Angaben deutliche Fortschritte bei den Gesprächen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Sein Team habe in der vergangenen Woche „enorme Fortschritte“ erzielt, erklärte Trump auf der Plattform Truth Social. Grundlage sei ein überarbeiteter 28-Punkte-Plan, an dem Vertreter beider Seiten mitgewirkt hätten. Nun sollen US-Delegationen nach Moskau und Kiew reisen.
Wołodymyr Zełenski i Donald Trump
Wołodymyr Zełenski i Donald TrumpMANDEL NGAN/AFP/East News

Trump kündigte an, seinen Sondergesandten Steve Witkoff nach Moskau zu schicken, wo dieser mit Russlands Präsident Wladimir Putin sprechen soll. Parallel werde Staatssekretär Dan Driscoll in Kiew Gespräche mit der ukrainischen Regierung führen. „Ich werde über sämtliche Fortschritte informiert“, schrieb Trump. 

Trump betonte, er selbst werde sich erst dann mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und Putin treffen, „wenn das Abkommen zur Beendigung dieses Krieges endgültig oder in seiner letzten Phase ist“. Trump ergänzte: „Hoffen wir alle, dass Frieden so schnell wie möglich erreicht werden kann.“

Der ursprüngliche Plan war nach Angaben aus Verhandlungskreisen von Kirill Dmitrijew, dem Sondergesandten Putins, und Trumps Vertreter Witkoff entwickelt worden. Das Dokument sah unter anderem vor, dass die Ukraine die von Russland besetzten Gebiete anerkennt, ihre Armee verkleinert und auf einen NATO-Beitritt verzichtet.

Nach einem Bericht der britischen Zeitung „Financial Times“ erarbeiteten Teams der USA und der Ukraine inzwischen in der Schweiz eine überarbeitete Fassung. Diese unterscheidet sich deutlich von der ersten Version und verzichtet auf Forderungen gegenüber EU- und NATO-Staaten. Offen bleiben jedoch zentrale Streitpunkte. Dazu gehören vor allem territoriale Fragen. Die ukrainische Delegation habe demnach betont, dass sie kein Mandat habe, über Gebietsabtretungen zu entscheiden. Solche Schritte müssten im Rahmen eines Referendums legitimiert werden.

Kiew und mehrere europäische Partnerstaaten bestehen darauf, dass die aktuelle Frontlinie Grundlage für mögliche territoriale Gespräche bleibt. Zudem dürfe Russland keine Bedingungen für einen EU- oder NATO-Beitritt der Ukraine diktieren. In der neuen Fassung finden sich laut „Financial Times“ weder Beschränkungen der ukrainischen Armee noch eine Entlastung Russlands für Kriegsverbrechen.


PAP/IAR/FT/jc

Friedensplan ohne Kiew „nicht möglich“ – Präsidentenkanzlei kritisiert US-Vorschlag

24.11.2025 10:17
Die polnische Präsidentenkanzlei hat den US-Friedensplan für die Ukraine scharf kritisiert und auf eine zentrale Rolle Kiews in allen Verhandlungen bestanden. „Ohne Kiew kann dieses Abkommen nicht geschlossen werden“, sagte der Chef der Kanzlei des Präsidenten, Zbigniew Bogucki, am Sonntag im Sender Polsat News. Notwendig sei außerdem, „die Meinung derjenigen zu berücksichtigen, die die Ukraine unterstützen“.

Vizepremier warnt vor „faulen Kompromissen“ im Ukraine-Konflikt

24.11.2025 11:10
Vizepremier Krzysztof Gawkowski hat eindringlich vor einem „faulen Kompromiss“ im russisch-ukrainischen Krieg gewarnt. Jeder Versuch, den Konflikt durch Zugeständnisse an Russland zu beenden, würde „den nächsten Krieg in Europa einläuten“, sagte der Politiker der Neuen Linken am Sonntag in Poznań. Russland dürfe den von ihm selbst ausgelösten Krieg nicht als Sieger verlassen, „weil es dadurch zur Eskalation ermutigt würde“.

„Über uns ohne uns" - die gefährliche Illusion eines “Pax Americana”

24.11.2025 11:55
Der von Axios enthüllte 28-Punkte-Friedensplan Donald Trumps dominiert die polnischen Kommentare. Vor allem die Vorschläge zu Polen und polnischen Sicherheitsgarantien ohne Rücksprache mit Warschau sorgen für Irritationen. Und für die Frage: Wie passt das mit der von der Opposition angestrebten “Pax Americana” zusammen? Und: Soziologin Anna Zawadzka spricht über ihre Erfahrungen als Gastarbeiterin in Deutschland und den alltäglichen Rassismus gegen Osteuropäer. Mehr dazu in der Presseschau.