Deutsche Redaktion

Staatliche Reaktion auf Sabotage spaltet die Öffentlichkeit

27.11.2025 10:46
Die Bewertungen folgen politischen und sozialen Trennlinien: 82 Prozent der Anhänger des Regierungslagers äußern Zustimmung, 74 Prozent der Oppositionssympathisanten Kritik.
Funkcjonariusze patrolują infrastrukturę kolejową
Funkcjonariusze patrolują infrastrukturę kolejowąPolicja Warszawa

Die Reaktion des polnischen Staates auf jüngste Sabotageakte wird in der Bevölkerung überwiegend kritisch gesehen. In einer IBRiS-Umfrage für die „Rzeczpospolita“ bewerteten 46,2 Prozent das Vorgehen schlecht und 41,9 Prozent gut; 12 Prozent äußerten keine Meinung. „Sehr gut“ sagten 8,6 Prozent, „eher gut“ 33,3 Prozent; „sehr schlecht“ 31,6 Prozent und „eher schlecht“ 14,6 Prozent.

Die Bewertungen folgen politischen und sozialen Trennlinien: 82 Prozent der Anhänger des Regierungslagers äußern Zustimmung, 74 Prozent der Oppositionssympathisanten Kritik. Frauen urteilen häufiger positiv (47 Prozent), Männer mehrheitlich negativ (52 Prozent). Positive Bewertungen überwiegen unter 50- (59 Prozent) und 70-Jährigen (60 Prozent), negative unter 30-Jährigen (63 Prozent). Auf dem Land dominiert Kritik (67 Prozent), in mittelgroßen Städten Zustimmung (61 Prozent). Personen mit Grund-/Berufsausbildung bewerten das Handeln überwiegend negativ (59 Prozent), Befragte mit Hochschulabschluss eher positiv (49 Prozent „eher gut“).

Auch Mediennutzung und Parteipräferenz korrelieren mit den Urteilen: TVN-Zuschauer vergeben überwiegend gute Noten (77 Prozent), Zuschauer von Telewizja Republika mehrheitlich schlechte (66 Prozent). Kritisch äußern sich vor allem Wähler von PiS (80 Prozent) und Konfederacja (62 Prozent). Positiv urteilen Anhänger von Koalicja Obywatelska (79 Prozent), Nowa Lewica (73 Prozent) und Trzecia Droga (72 Prozent) sowie die Wählerschaften von Rafał Trzaskowski (85 Prozent), Szymon Hołownia (82 Prozent), Magdalena Biejat (66 Prozent) und Grzegorz Braun (54 Prozent). Die Unterstützer von Präsident Karol Nawrocki sehen das staatliche Vorgehen zu 87 Prozent kritisch.

Die CATI-Befragung fand am 21.–22. November unter 1075 Erwachsenen statt.

PAP/adn

Explosion beschädigt Bahnstrecke Warschau–Lublin – Tusk bestätigt Sabotage

17.11.2025 10:19
Auf der wichtigen Bahnstrecke zwischen Warschau und Lublin ist es zu einem Sabotageakt gekommen. Ein Sprengsatz habe in der Nacht zum Sonntag ein Gleis zerstört, erklärte Polens Regierungschef Donald Tusk am Montag. „Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt“, schrieb der Premierminister auf der Plattform X. „Die Explosion eines Sprengsatzes hat das Eisenbahngleis zerstört. Vor Ort arbeiten die Einsatzdienste und die Staatsanwaltschaft.“

Nach Bahn-Sabotage: Sicherheitsgremium tritt zu Sondersitzung zusammen

18.11.2025 10:45
Anlass sind zwei Vorfälle auf der Strecke Warszawa–Lublin. Nahe der Station Mika im Kreis Garwolin wurde ein Gleisabschnitt zerstört. Bei Gołąb im Kreis Puławy musste der Lokführer eines Zuges mit 475 Fahrgästen wegen einer beschädigten Oberleitung stark abbremsen. Geheimdienstkoordinator Tomasz Siemoniak sprach von einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass ausländische Dienste beteiligt sein könnten. 

Sikorski: Russische Sabotageakte haben gefährliche neue Stufe erreicht – „Eindeutige Absicht, Menschen zu töten“

20.11.2025 11:38
Polens Außenminister Radosław Sikorski hat Russland vorgeworfen, hinter den jüngsten Sabotageakten auf der polnischen Eisenbahnstrecke zu stehen. Am Donnerstag kündigte er in Brüssel an, seinen EU-Amtskollegen detaillierte Informationen über die Vorfälle zu übermitteln. Die Attacken stellten laut Sikorski eine deutliche Eskalation dar.