Die polnischen Grenzbehörden haben ein kriminelles Netzwerk zerschlagen, das verdächtigt wird, Ausländern illegalen Aufenthalt in Polen zu ermöglichen, teilten die Behörden am Dienstag mit. In Sosnowiec im Süden des Landes wurden acht Personen festgenommen – sechs ukrainische Staatsangehörige und zwei polnische Bürger. Die Operation wurde unter Aufsicht der Staatsanwaltschaft Katowice-Południe durchgeführt. Die Verdächtigen werden der Mitgliedschaft in einer organisierten, kriminellen Gruppe sowie der unerlaubten Ermöglichung oder Unterstützung des Aufenthalts von Ausländern beschuldigt.
Den Ende September 2024 eingeleiteten Ermittlungen zufolge habe die Gruppe gefälschte Unterlagen erstellt, um Staatsangehörigen aus Lateinamerika, Asien und Osteuropa Aufenthaltsgenehmigungen zu verschaffen. Zu den Dokumenten gehörten manipulierte Arbeitsnachweise, ärztliche Bescheinigungen, Hygiene- und Seuchenzeugnisse sowie gefälschte Studentenausweise und Bescheinigungen über die Immatrikulation oder Fortsetzung des Studiums.
Nach Angaben der polnischen Grenzschutzbehörde (SG) erstreckten sich die Aktivitäten des Netzwerks auch auf Litauen und Rumänien. Die Behörden haben mehrere Computer, Datenträger, Tausende Firmen- und medizinische Dokumente, Firmenstempel sowie über 38.000 Euro in bar sichergestellt. Zudem wurden mehrere Fahrzeuge beschlagnahmt, um Vermögenswerte für mögliche künftige Strafen abzusichern.
Ein ukrainischer Verdächtiger wurde für drei Monate in Untersuchungshaft genommen. Die übrigen stehen unter Polizeiaufsicht. Sie dürfen keinen Kontakt zueinander aufnehmen, müssen finanzielle Garantien leisten und die Behörden über jede geplante Auslandsreise informieren. Wie der Grenzschutz informiert, sei das Verfahren „laufend und entwickle sich weiter“ – weitere Festnahmen oder Anklagen seien möglich.
PAP/strazgraniczna/ps