Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, Russland habe mehr als 650 Drohnen, darunter zahlreiche vom Typ Shahed, sowie über 30 Raketen eingesetzt. Angegriffen worden seien mindestens 13 Regionen. In weiten Teilen des Landes galt weiterhin Luftalarm.
Besonders betroffen waren neben der Hauptstadt Kiew die Regionen Sumy, Ternopil, Iwano-Frankiwsk und Schytomyr. Dort wurde unter anderem ein vierjähriges Kind getötet. Das ukrainische Energieministerium kündigte an, mit Reparaturen an der beschädigten Infrastruktur zu beginnen, sobald es die Sicherheitslage zulasse.
Nach Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte kamen Marschflugkörper aus nordöstlicher Richtung. Der Angriff habe die Stromversorgung in mehreren Landesteilen zeitweise lahmgelegt.
Im Zusammenhang mit den Angriffen ließ Polen Kampfjets aufsteigen. Auch alliierte Luftstreitkräfte seien im polnischen Luftraum im Einsatz gewesen, teilte das Operative Kommando der polnischen Streitkräfte mit. Die Maßnahmen dienten der präventiven Sicherung des Luftraums.
Selenskyj sprach von einem „klaren Signal russischer Prioritäten“ und verwies darauf, dass der Angriff kurz vor den Weihnachtsfeiertagen erfolgt sei. Er rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, den Druck auf Moskau zu erhöhen und die Ukraine weiter zu unterstützen, insbesondere bei der Luftverteidigung und der Stabilisierung der Energieversorgung.
PAP/jc