Deutsche Redaktion

Österreichische Regierung will ehemaliges Vernichtungslager kaufen

04.01.2020 10:50
Die Frage der Rettung des Denkmals wurde in den Koalitionsvertrag zwischen der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und den Grünen aufgenommen.
Eingangsgebude mit Haupttor (KZ Mauthausen)
Eingangsgebäude mit Haupttor (KZ Mauthausen)fot. Dnalor_01, źr. Wikipedia, lic. CC.

In der Rubrik "Erinnerungskultur" wurde der "Kauf und Ausbau der Gedenkstätte Mauthausen-Gusen" im Koalitionsvertrag zwischen der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und den Grünen vereinbart.

Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers, wo 30.000 Polen starben, wurde eine Wohnsiedlung gebaut; viele österreichische Unternehmen haben dort ihren Sitz. Das Eingangstor zum Lager Mauthausen wurde z.B. in eine Privatvilla umgewandelt.

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sprach im Dezember über die Bemühungen, das Gelände des ehemaligen Lagers zurückzukaufen.

- Wir dürfen nicht zulassen, dass die Gebiete ehemaliger Vernichtungslager zu Orten werden, die nicht der Erinnerung würdig sind und die für andere Zwecke genutzt werden - bemerkte er.

Das Vernichtungslager wurde 1938 in der Nähe der Stadt Mauthausen errichtet. Es war ein bedeutender Ort der Ausrottung der polnischen Intelligenz in der sogenannten "Intelligenzaktion". Das Lager war bis zum 5. Mai 1945 in Betrieb und wurde von der amerikanischen Armee befreit. In den 1960er Jahren wurde dort ein Museum eingerichtet, mit der Zeit befand sich ein bedeutender Teil des ehemaligen Lagerkomplexes in privaten Händen.

tvp/ps