"Weißrussland wird nach den Protesten, der Gewalt gegen die Demonstranten und allem, was passiert ist, nicht mehr dasselbe Land sein", sagte die Vorsitzende des Bundes der Polen in Weißrussland, Angelika Borys, in einem Interview mit dem Polnischen Rundfunk.
"Man kann den Staat für eine Weile in einem Käfig halten, aber auf lange Sicht ist es unmöglich so zu regieren", fügte sie hinzu.
Laut Borys seien die Proteste und der soziale Aufstand der Beginn einer neuen Seite in der Geschichte von Weißrussland.
"Vorwürfe der Sabotage und des Geheimdienstes sowie eine Medienhetze waren sowohl für die Mitglieder des Bundes als auch für gewöhnliche Polen aus Minsk und anderen Städten des Landes an der Tagesordnung. Lukaschenkas Haltung gegenüber den Polen war immer negativ. Er beschuldigte uns bei jeder Gelegenheit und bei jeder Wahl. Der Bund der Polen in Weißrussland wurde sogar als fünfte Kolonne des Westens und als US-Agentur bezeichnet. Diese mediale Hetze hat sich seit dem nicht geändert", sagte Borys.
"In Weißrussland passiert Geschichte und alle hoffen auf Freiheit und ein besseres Morgen. Wir warten auf Normalität".
Der Bund der Polen in Weißrussland ist eine Organisation der polnischen Minderheit in Weißrussland, der mehr als 400.000 Menschen angehören. Sitz der Organisation ist Hrodna, direkt an der Grenze zu Polen und Litauen, wo über 25 Prozent der Bevölkerung polnischer Herkunft ist. Die Organisation ist mit 25.000 Mitgliedern die größte Nichtregierungsorganisation in Weißrussland. Sie setzt sich mit 2 Schulen, 16 Kulturhäusern und einer Vielzahl von Vereinen für die Wiederbelebung der polnischen Sprache und Tradition in Weißrussland ein.
IAR/jc