Deutsche Redaktion

US-Botschafterin: "Es spielt keine Rolle, was ich denke"

29.09.2020 13:15
US-Botschafterin Georgette Mosbacher spricht über das Unterstützungsschreiben für LGBT-Rechte.  
Georgette Mosbacher
Georgette MosbacherEast News/Andrzej Iwańczuk

Das Schreiben der Botschafter, dass von der US-Botschaft verfasst wurde, habe in Polen für Aufruhr gesorgt und werde von einigen Politikern und Kommentatoren als Einmischung in die inneren Angelegenheiten Polens angesehenschreibt Marcin Makowski für das Nachrichtenportal Wirtualna Polska.

"Wir möchten unsere Unterstützung für die Bemühungen zum Ausdruck bringen, die Öffentlichkeit für Probleme zu sensibilisieren, die die Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen-, Transgender- und Intersexuellen-Gemeinschaft (LGBTI) sowie andere Minderheiten in Polen betreffen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen", heißt es in einem offenen Brief, der auf der amerikanischen Website veröffentlicht wurde und unter dem sich 50 Botschafter in Polen unterschrieben haben.

In einem Interview mit Makowski erklärt US-Botschafterin Georgette Mosbacher, dass die LGBT-Frage die meisten Politiker in den USA, sowohl Donald Trump als auch Joe Biden, vereine. Während des Gesprächs wies Makowski die Diplomatin darauf hin, dass sexuelle Minderheiten in Polen genau die gleichen Rechte hätten wie Menschen, die in informellen Beziehungen leben, und dass Polen nicht mögen, wenn Fremde in die polnische Gesetzgebung eingreifen, indem sie versuchen eine neue Definition der Ehe aufzuzwingen. Mosbacher antwortete auf diese Argumente, dass sie nicht auf gesetzgeberische Details eingehen wolle, weil dies in Polens Kompetenz liege. Sie fügte aber hinzu, dass der Ruf unseres Landes negative Konsequenzen habe. Die Botschafterin betonte, dass sie, obwohl sie die katholische Religion respektiere, die Menschenrechte als vorrangig einschätze. Auf die Frage, wie sie Menschenrechte definiere und ob sie gleichgeschlechtliche Ehen dazu zähle, sagte Mosbacher, dass sie keine Lust habe, dies zu kommentieren.

Mosbacher gab auch zu, dass die LGBT-Frage die diplomatischen und militärischen Entscheidungen der USA gegenüber Polen beeinflusse. Es sei kein Geheimnis, enthüllte sie, dass viele Kongressabgeordnete in LGBT-Angelegenheiten stark engagiert seien.

"Es spielt keine Rolle, was ich denke", erklärt Mosbacher am Schluss des Interviews mit Makowski, es seien jene Kongressabgeordnete, die Gesetze schreiben und das Geld verteilen. 


wp/ls/jc

 

Sklaven der Gender-Ideologie?

29.09.2020 13:03
Der Politikwissenschaftler Doktor Przemysław Żurawski vel Grajewski kommentiert für das regierungsnahe Online-Portal niezależna den Brief von 50 Botschaftern in Polen zur Situation von LGBT-Personen.