In der Stadt Tsuruga in Zentraljapan wurde nach der Renovierung das "Humanitarian Harbour Museum" eröffnet. Die Ausstellung zeigt die humanitäre Hilfe, die Japan polnischen Waisenkindern nach der Oktoberrevolution in Russland und Polen, hauptsächlich jüdischer Herkunft, während des Zweiten Weltkriegs gewährt hatte.
Der polnische Botschafter in Japan, Paweł Milewski, der bei der Eröffnung des Museums anwesend war, überreichte dem Bürgermeister von Tsuruga das Diplom eines der "sibirischen Kinder", Antonina Liro, die nach ihrer Rückkehr nach Polen der jüdischen Bevölkerung während des Zweiten Weltkrieges geholfen hat. Ihre Tätigkeit wurde vom israelischen Yad Vashem Institut gewürdigt. Das Diplom wird im Museum ausgestellt.
Die Renovierung des Museums wurde in diesem Jahr abgeschlossen, um sein doppeltes Jubiläum zu feiern. Vor 100 Jahren bot das japanische Rote Kreuz über 760 Waisenkindern polnischer Exilanten aus Sibirien Schutz. Nach ungefähr zwei Jahren in Japan wurden die Kinder nach Polen transportiert.
Vor 80 Jahren kamen Schiffe mit hauptsächlich jüdischen Polen im Hafen von Tsuruga an, denen der japanische Konsul in Kaunas, Chiune Sugihara, sogenannte "Lebens-Visen" ausgestellt hatte. Sie erlaubten einen vorübergehenden Aufenthalt in Japan und die Abreise in ein Drittland. Den polnischen Bürgern jüdischen Glaubens half der damalige polnische Botschafter in Japan, Tadeusz Romer. Er half dabei, ein Visum für das Land zu bekommen, in das sie ausreisen konnten.
Das Humanitarian Harbour Museum hat zwei Etagen. Die Ausstellung im Erdgeschoss zeigt Souvenirs aus der Zeit des Aufenthalts polnischer sibirischer Waisenkinder in Japan. Die Tafeln und Filme im ersten Stock zeigen den Aufenthalt polnischer Bürger in Japan, die vor dem Krieg geflohen waren.
Das Museum ist seit 2008 in Betrieb. Die Renovierung diente dazu, den Museumsraum zu vergrößern, der die wachsende Anzahl von Exponaten nicht mehr aufnehmen konnte.
polskieradio/ps