Deutsche Redaktion

Das Ende der Nord Stream 2?

16.11.2020 13:20
Der US-Kongress und der Senat haben sich auf die Form der Verlängerung der Sanktionen gegen die umstrittene Nord Stream 2 geeinigt, was ihre Fertigstellung verhindern könnte, berichtet BiznesAlert.pl.
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Zdjęcie ilustracyjneShutterstock.com/eleonimages

Die Urheber der Verhandlungen beider Kammern des US-Parlaments haben eine Einigung über den Entwurf des Verteidigungshaushalts erzielt, der bis Ende des Jahres angenommen werden muss, schreibt BiznesAlert unter Berufung auf Bloomberg-Quellen. Die US-Sanktionen haben bisher zum Einfrieren des Nord Stream 2-Projekts geführt. Das in Deutschland stationierte russische "Akademik Tscherski"-Schiff hat Rohrverlegungsarbeiten in dänischen Gewässern  noch immer nicht aufgenommen, trotz der formellen Zustimmung für die Fortsetzung des Projekts.

Die Bestimmungen des neuen US-Verteidigungshaushalts sehen Sanktionen gegen Nord Stream 2-Versicherer vor. Zuvor hatte eine Vereinigung solcher Unternehmen davon abgeraten, die Gas-Rohre in einem solchen Fall zu versichern. Die Einschränkungen gelten auch für Unternehmen, die die Nord Stream 2 zertifizieren, d.h. ihre technische Arbeitsbereitschaft bestätigen sollen. Selbst wenn der Bau somit abgeschlossen werden würde, könnte die Gasleitung leer bleiben, behauptet das Nachrichtenportal für Energiewesen.

Die deutsche DAGP-Analystin Sarah Pagung warnt, dass wenn der US-Kongress die möglichen Sanktionen genehmigt, so müsse Nord Stream 2 von Unternehmen versichert und zertifiziert werden, die bereit sind, das Risiko von US-Sanktionen zu akzeptieren und auch gleichzeitig von der dänischen Regulierungsbehörde anerkannt werden. Eine solche Kombination, so die Analystin, werde schwer zu finden sein.

- Aus diesem Grund kann der vorgeschlagene Rechtsakt das endgültige Ende von Nord Stream 2 bedeuten, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass es auch beim Betrieb der Gasleitung zu Komplikationen kommen könnte, falls diese fertiggestellt wird - sagte Pagung.


BiznesAlert/ps