Deutsche Redaktion

Größter gotischer Altar der Welt in Krakau nach fünfjähriger Renovierung wieder enthüllt

10.02.2021 09:46
Nach fünf Jahren sorgfältiger Renovierung mit modernster Technik hat der berühmte Altar in der Krakauer Marienkirche, wieder seinen altertümlichen Glanz erhalten.
Fnf Jahre wurde an dem weltberhmten Hochaltar gearbeitet und erstrahlt nun in neuem Glanz
Fünf Jahre wurde an dem weltberühmten Hochaltar gearbeitet und erstrahlt nun in neuem GlanzPAP/Łukasz Gągulski

Der weltberühmte Hochaltar ist der größte gotische Altar der Welt und eines der nationalen Schätze Polens. Die Restaurierungsarbeiten begannen 2015 und haben ca. 3,6 Millionen Euro gekostet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Meisterwerk von Veit Stoß (Wit Stwosz) nur einmal konserviert, in den Jahren 1946-50.

Der Wandelaltar ist 13 Meter hoch und enthält mehr als 200 Figuren, wobei die größten bis zu 250 kg wiegen. Die fünf Tafeln, aus denen der Altaraufsatz besteht, bedecken eine Fläche von 866 Quadratmetern. Die Stämme, aus denen die größten Figuren geschnitzt wurden, stammen von 500 Jahre alten Bäumen und sind damit heute über 1.000 Jahre alt. Der 20-jährige Bildhauer aus Nürnberg, wo er als Veit Stoß bekannt war, hat insgesamt 12 Jahre an dem Kunstwerk gearbeitet und es im Jahr 1489 fertiggestellt. Drei Jahre vor der ersten Reise von Christoph Kolumbus nach Amerika.


PAP/Łukasz Gągulski PAP/Łukasz Gągulski

Den Konservierungsarbeiten gingen eine Reihe von Untersuchungen und Analysen mit modernsten nicht-invasiven Methoden wie Computertomographie und Laser voraus, die viele Farbschichten zum Vorschein brachten, die sich in den letzten fünf Jahrhunderten abgesetzt haben. An der Arbeit waren Spezialisten aus Polen und dem Ausland beteiligt. Darunter Restauratoren, Historiker, Kunsthistoriker, Physiker und Chemiker.


PAP/Łukasz Gągulski PAP/Łukasz Gągulski

Im September 1939 haben Polen unter der Leitung des Professors der Jagiellonen-Universität, Karol Estreicher, versucht den Altar vor Zerstörung und Diebstahl zu schützen, indem sie die Figuren demontiert und auf Kähnen die Weichsel hinunter nach Sandomierz gebracht haben. Die deutschen Besatzungstruppen haben den Hochaltar trotzdem gefunden und die Figuren und Rahmen auf Befehl von Hans Frank, dem Generalgouverneur dieses Teils des besetzten Polens, in das Dritte Reich verschifft. Der Hochaltar wurde nach dem Krieg von Professor Estreicher mit Hilfe von Amerikanern in Bayern gefunden, versteckt im Keller der schwer zerbombten Nürnberger Burg. Im Mai 1946 wurde das Kunstwerk mit einem Zug zurück nach Krakau gebracht.


tfn/ps