Der frühere Bundespräsident Gauck hat den Internationalen Adalbert-Preis für Frieden, Freiheit und Zusammenarbeit in Europa erhalten. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde ihm in Warschau vom polnischen Präsidenten Andrzej Duda überreicht.
„Der Preisträger ist eine der deutschen Persönlichkeiten, welche Brücken zwischen den Menschen der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik gebaut hat“, hieß es in der Laudatio.
Zu DDR-Zeiten sei der gebürtige Rostocker evangelisch-lutherischer Pfarrer gewesen. Dabei habe ihn der Glaube dazu befähigt, „das Christsein im Minderheitenstatus zu leben“. Das habe ihn für die Freiheit eintreten lassen.
Weiter erinnerte die Stiftung daran, dass Gauck von 1990 bis 2000 erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen war. Am 18. März 2012 wurde er für fünf Jahre zum Bundespräsidenten gewählt. Die in Krefeld ansässige Adalbert-Stiftung – benannt nach dem heiligen Adalbert von Prag (um 956- 997) – hat sich zum Ziel gesetzt, angesichts der historischen Last der NS-Diktatur ein Zusammenwachsen Europas zu fördern und dabei Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn besonders in den Blick zu nehmen.
Nach eigenen Angaben verleiht die Stiftung ihren Preis an eine Persönlichkeit, die sich „um die Vertiefung und Pflege nachbarschaftlicher Beziehungen zwischen den west- und mitteleuropäischen Völkern verdient gemacht hat“.
Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen der erste nichtkommunistische Premierminister Polens nach 1989 Tadeusz Mazowiecki, der tschechische Dramatiker, Essayist, Menschenrechtler und Präsident Václav Havel, der polnische Überlebende und Außenminister Władysław Bartoszewski und Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl.
Info A. Łuba