Ab heute kann man im Museum des Warschauer Aufstands eine neue Ausstellung besuchen. Gezeigt werden 500 Puppen aus Papier. Gemacht wurden sie während der deutschen Besatzung von Janina Giedroyć – Wawrzynowicz für ihre Tochter. Damit wollte sie ihre Liebste vom Kriegsalltag ablenken, erzählt der Direktor des Museums, Jan Ołdakowski.
„Die Besatzungszeit war eine traumatische Erfahrung für alle. Der Wunsch der Mutter war es für ihre Tochter eine Traumwelt zu schaffen. So sind mehrere hundert Puppen aus Papier entstanden. Sie waren Porträts von verschiedenen Bewohnern Warschaus.“
Am 1. August 1944, nach fünf Jahren Furcht, Grauen und Demütigung durch den Besatzer stand die Warschauer Bevölkerung und Untergrundarmee (AK) bewaffnet auf. Die von der Ostfront rückziehenden Deutschen trafen in Warschau auf 20 000 Soldaten der polnischen Heimatarmee. Man nahm an, der Kampf gegen den geschwächten Aggressor würde nach ein paar Tagen zu einem Sieg führen, der Aufstand dauerte jedoch über zwei Monate. Der Sommer in Warschau 1944 forderte 18 Tausend tote Aufständische und 100 000 Zivilisten. Es handelt sich um die größte bewaffnete Untergrundaktion im vom Dritten Reich besetzten Europa. Die Hauptstadt wurde nach der militärischen Auflehnung fast völlig von den Deutschen zerstört.
IAR/jc