Deutsche Redaktion

Russische Soldaten verkaufen Kriegsbeute in Belarus

07.04.2022 09:40
Russische Soldaten haben in Belarus spezielle „Basare“ eingerichtet, um Gegenstände zu verkaufen, die sie während ihrer Invasion in der Ukraine geplündert haben, berichtet die Zeitung Jerusalem Post.
Bucza, 5 kwietnia 2022 roku. Groby cywilów zabitych przez rosyjskie wojska
Bucza, 5 kwietnia 2022 roku. Groby cywilów zabitych przez rosyjskie wojskaPAP/Vladyslav Musienko

In Dollar und Euro soll den Einwohnern eine Vielzahl von „Kriegsbeute“ angeboten werden. Darunter „Wasch- und Spülmaschinen, Kühlschränke, Schmuck, Autos, Fahrräder, Motorräder, Geschirr, Teppiche, Kunstwerke, Kinderspielzeug u Kosmetik", berichtete die Zeitung Jerusalem Post, die vom Polnischen Rundfunk zitiert wurde.

Russische Truppen sollen auch geplündertes ukrainisches Eigentum nach Hause schicken, wie Aufnahmen von Überwachungskameras in Postämtern in ganz Weißrussland belegen. Die Aufnahmen zeigen, wie täglich Gruppen russischer Männer in Uniformen in solchen Einrichtungen auftauchen, um Pakete mit einem Gewicht zwischen 50 und 450 Kilogramm zu versenden.

Der Inhalt dieser Pakete soll von Rollern über Autobatterien und Alkohol bis hin zu kleineren Artikeln wie Telefonen, Laptops und Schmuck reichen, berichteten Medien. Einige der Russen sollen auch Tragetaschen mit dem Logo der ukrainischen Shopping-Mall-Kette "Epicentre" nach Hause geschickt haben. Aufnahmen von zerstörten Transportwagen beweisen auch, das russische Soldaten u.a. Waschmaschinen als Kriegsbeute aus überfallenen Ortschaften rauben.

Russische Soldaten rauben, töten Zivilisten und schicken Kriegsbeute an ihre Familien

Der Minister für digitale Transformation der Ukraine, Mikhail Fedorow, sagte gegenüber "The Jerusalem Post", dass Eigentum ukrainischer Bürger während der russischen Invasion in der Ukraine auf dem Laufenden geraubt wird. Die Plünderungen seien intensiviert worden, nachdem die russischen Streitkräfte Ende März mit dem Rückzug aus dem Gebiet um Kiew begonnen haben, fügte er hinzu.

„Sie haben Zivilisten in Bucha, Irpen, Gostomel ausgeraubt und getötet (…) und dann die gesamte Kriegsbeute an ihre Familien geschickt“, sagte Fedorov der "Jerusalem Post".

Als ukrainische Streitkräfte letzte Woche Gebiete nördlich von Kiew zurückeroberten, fanden sie Massengräber sowie Leichen von Zivilisten auf den Straßen, viele mit gefesselten Händen, Schusswunden aus nächster Nähe und Anzeichen von Folter. Die ukrainischen Behörden teilten am Mittwoch mit, dass die genaue Zahl der von russischen Truppen ermordeten Menschen noch ermittelt werde. Laut Nachrichtenagenturen sollen allein in Butscha mindestens 300 Zivilisten von russischen Truppen getötet worden sein.


RMF, jpost.com/ps