Der stellvertretende Ministerpräsident Piotr Gliński und Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak reisten am Mittwoch zu der historischen Gedenkstätte rund 130 Kilometer südöstlich von Rom. Dort haben sie die polnischen Soldaten während des Gedenkens an die Schlacht von 1944, die den alliierten Truppen den Weg in die italienische Hauptstadt ebnete, geehrt.
„Wir stehen hier mit gesenktem Kopf auf dem polnischen Kriegsfriedhof, um den Gefallenen und allen polnischen Soldaten, die in dieser tödlichen Schlacht gekämpft haben, Tribut zu zollen“, sagte Gliński während der Zeremonie. Sie fand zum 78. Jahrestag statt, an dem Władysław Anders schließlich Monte Cassino nach monatelangen schweren Kämpfen erobert hatte. Gliński fügte hinzu, dass die Helden der Schlacht von Monte Cassino „ihr Leben nicht nur für Polen, sondern für ganz Europa hingaben“.
Verteidigungsminister Błaszczak sagte den Teilnehmern der Zeremonie, dass die Helden der Schlacht von Monte Cassino „Vorbilder für alle Polen und insbesondere für die heutigen Soldaten der polnischen Armee“ seien. Er fügte hinzu, dass die polnischen Soldaten damals „ihr Leben für Polen und Italien hingaben“. Er dankte auch „allen, die ihr Andenken wach halten“. Anna Maria Anders, Polens Botschafterin in Italien und Tochter von General Anders, war ebenfalls unter den Beamten, die am Mittwoch an den Zeremonien in Italien teilnahmen. Begleitet wurde sie von einer Gruppe von Veteranen, Armeeangehörigen und Pfadfindern.
Die Hügel von Monte Cassino mit ihrem verstärktem Benediktinerkloster waren eine wichtige deutsche Verteidigungsposition entlang der so genannten Gustav-Linie, die verhindern sollte, dass die Alliierten Rom während des Zweiten Weltkriegs einnehmen konnten.
Das 2. Polnische Korps unter dem Kommando von General Anders eroberte Monte Cassino am 18. Mai 1944 nach 123 Tagen erbitterter Kämpfe. Der Sieg kostete 923 polnischen Soldaten das Leben, 2.931 wurden verwundet und 345 als vermisst erklärt.
Bis Kriegsende 1945 wurde an den Hängen des Monte Cassino ein polnischer Soldatenfriedhof eingerichtet, der heute ein wichtiger Ort des nationalen Gedenkens der Polen ist. Insgesamt 1.072 polnische Soldaten sind dort begraben, darunter General Anders, der 1970 in London starb.
PAP, TVP Info/ps