Mehr als 64 Prozent der Befragten finden, Polen sollte den Flüchtlingen aus dem Nachbarland Schutz bieten, bis sie in ihre Heimat zurückkehren können, wie eine Studie von Sozialwissenschaftlern der Universität Warschau ergab. Weitere knapp 30 Prozent sprechen sich dafür aus, den Geflüchteten aus der Ukraine zu ermöglichen, sich dauerhaft in Polen anzusiedeln.
"Wir hatte eine positive Reaktion erwartet, aber es hat uns überrascht, dass das Echo so positiv ausfällt", sagte Robert Staniszewski vom Institut für Politische Wissenschaften und Internationale Studien der Universität Warschau am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Bemerkenswert sei zudem, dass sich die Toleranz der Befragten nicht nur auf Flüchtlinge aus dem östlichen Nachbarland beschränke.
Auf die Frage, ob jedem Menschen, egal welcher Herkunft, Hautfarbe oder Religion, bei Gefahr für Leben und Gesundheit Schutz gewährt werden solle, antworteten 79 Prozent mit "definitiv ja", weitere 18 Prozent mit "eher ja".
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der polnische Grenzschutz mehr als 3,8 Millionen Einreisen aus der Ukraine gezählt. Zahlen dazu, wie viele Ukrainer in Polen bleiben und wie viele in andere EU-Länder weiterreisen, gibt es nicht. Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sagte kürzlich, sein Land habe mehr als zwei Millionen Ukraine-Flüchtlinge aufgenommen.
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